Wie Bandnamen doch täuschen können. Mag man hinter einem dreiteiligen Namen wie WHEN ICARUS FALLS zunächst auch Metalcore erwarten, ist die 2007 in Lausanne gegründete Formation doch in einem ganz anderen Sektor zu Hause. Denn wie schon auf dem Debüt „Aegean“ bietet auch die neue EP „Circles“ eine feine Mischung aus Post-Metal, Sludge und Post-Rock.
Mit vier Songs und einer Spielzeit von immerhin 28:36 Minuten bekommt der Hörer mit „Circles“ dabei einen kleinen, aber feinen Überblick über das musikalische Spektrum der Schweizer: Verschlungene Melodien auf Keyboard und sphärische Gitarren treffen hier auf hartes Riffing mit teils eher doomigem Charakter sowie den eher Sludge- und Post-Metal-typischen Schreigesang von Diego Mediano. Vom noch von diesem Kontrast lebenden „Erechtheion“ geht es über „The Great North“, in dem WHEN ICARUS FALLS von beiden Welten das Beste vereinen hin zum letzten regulären Track, „Celestial Bodies“. Nach einem eher verträumten Intro entwickelt sich dieser gekonnt weiter, bis selbst harte Doom-Metal-Riffs nicht mehr unpassend erscheinen. Gerade hier fügt sich Diego Medianos Gesang perfekt in die Klangwelt von WHEN ICARUS FALLS ein – nicht minder passend jedoch erscheint die gesprochene Passage, die über einer elegant eingeschobenen Post-Rock-Passage die Vielseitigkeit der Band ein weiteres Mal unterstreicht. Den Abschluss der EP bildet schließlich der Song „Nyx“ in einer neu gemischten Version – ursprünglich fand sich das Stück auf einer Compialtion („Falling Down II“, 2010).
WHEN ICARUS FALLS legen mit ihrer „Circles“-EP eine gelungene Veröffentlichung vor, die definitiv Lust auf mehr macht. Dank der Fannähe der Band ist dieses Verlangen einfach zu stillen: wer sich nämlich die EP auf der Homepage der Band bestellt, bekommt das Debüt-Album gratis obendrauf.
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