Review Impending Doom – The Sin And Doom Vol. II

Vorab wirkt der Titel des sechsten Studioalbums „The Sin And Doom Vol. II“ etwas verwirrend, da es keinen wirklichen ersten Teil dazu in der Diskografie von IMPENDING DOOM gibt. Vermutlich ist es aber eine Referenz an die 2005 erschienene EP „The Sin And Doom Of Godless Men“, die auch das erste Release der Kalifornier darstellt. Seitdem hat sich nicht nur das Besetzungskarussell mehrfach gedreht, auch der Stil wurde von Goregrind über Death Metal hin zum Deathcore entwickelt. Steht uns also mit den zehn Songs wirklich der Untergang bevor oder kann das Quintett eher begeistern?

Wo die Band mit „The Wretched And Godless“ eher zurückhaltend und mit einigen Doom-Metal-Elementen beginnt, variieren sie bereits ab dem zweiten Titel „Burn“ deutlich ihren Stil. Zwischen die schleppenden Passagen mischen sich für ihre Verhältnisse ungezügelte Momente, die das Tempo deutlich anziehen. Diese Herangehensweise wird aber nicht überstrapaziert, was den Songs gut steht, da sie so nicht hektisch oder überladen wirken. In längeren Stücken wie „War Music“ können die Musiker spannendere Songaufbauten produzieren, die auch deutlich mehr Durchschlagskraft entstehen lassen.

Neben den Gitarren, die mindestens ordentlich an die Arbeit herantreten ist es vor allem das Schlagzeug, dass zu begeistern weiß. Die Doublebass wird nicht nur einmal hämmernd eingesetzt und verhilft „The Sin And Doom Vol. II“ zu einem deutlichen Plus auf der Haben-Seite. Hintergründig agieren die Gitarren oftmals sehr melodisch, vor allem in den Breakdown-Parts und lassen damit ein fast progressives Gefühl aufkommen lässt, dass sich gegenläufig zur brachialen Seite positioniert. Hinzu kommt eine düstere Atmosphäre, die sich über die gesamte Spielzeit erstreckt und einen bedrückenden Eindruck entstehen lässt. In Sachen Gesang ist die Produktion leider bei den harscheren Momenten nicht ganz sauber geraten.

Zum kompletten Ausrasten ist „The Sin And Doom Vol. II“ nur an einigen Stellen, im Gesamtbild aber eher weniger geeignet. Trotzdem verstehen es die fünf Herren sich nicht auf bloßem Deathcore-Geknüppel auszuruhen, sondern Feinheiten aus Doom Metal, Groove Metal oder auch Progressive Metal in ihre Musik einzubinden. IMPENDING DOOM können kein wahres Meisterwerk abliefern, haben aber mit ihrer neuesten Studioarbeit einen guten Weg eingeschlagen und werden deshalb sicherlich einige Musikfreunde begeistern können. Ein Antesten schadet auf jeden Fall nicht.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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