Review Inexistenz – Erfundene Welten

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Tür auf, einsteigen, Jahr einstellen und los geht die Zeitreise. Das slowenische Ein-Mann-Projekt INEXISTENZ spielt sehr archetypischen Black Metal der ersten Tage. Nach dem Demo „Lebensweg“ erschien 2013 das Debütalbum „Erfundene Welten“ und auch der weniger aufmerksame Leser bemerkt die Affinität von Protagonist B zur deutschen Sprache. Zumindest alle Titel sind so gehalten, die Texte werden es vermutlich auch sein, diese sind im Knarzen und Krächzen aber nicht zu verstehen.

Und damit sind wir schon mittendrin in einer guten halben Stunde Nihilismus. B jammert mit viel Effekthascherei zu (wenn man es mal positiv formulieren will) minimalistischer Instrumentierung. Schnörkellos trägt er die sechs Songs vor, verzichtet dabei auf jeglichen Ballast und macht es dem Hörer dabei so leicht wie sich selbst. Denn allzu viel Spielkunst ist sicher nicht nötig, um derartige Musik zu spielen, also probiert er sich an einer düsteren, kalten Atmosphäre und kann damit teilweise auch punkten.
Im Endeffekt bedeutet dies: Songs im Midtempo, höhenlastige Gitarren, kaum wahrnehmbarer Bass, maximal simples Drumming und Gesang, der sich vor Hall kaum retten kann. Kennt man? Kennt man! So wurde diese Art von Musik auch schon vor zwanzig Jahren gespielt, ob es damals besser war, kann man kaum sagen, denn wer mit oberflächlich strukturierter Musik etwas anfangen kann, kann auch ruhigen Gewissens bei INEXISTENZ zugreifen.
Alle anderen wird „Erfundene Welten“ kaum hinter dem Ofen hervorlocken, auch wenn B in der für ihn offensichtlich fremden Sprache Deutsch unfreiwillig für Momente des Schmunzelns sorgt, ein Blick in die Trackliste gibt Aufschluss darüber.

Tja, was soll man über diese puristischen 36 Minuten noch sagen? Vieler Worte bedarf es nicht, die Einfachheit siegt hier, man muss nicht wirklich viel investieren, um mit INEXISTENZ glücklich zu werden, wenn man denn auf beinahe jegliches Niveau gerne verzichten möchte. Ab und zu kann man sich „Erfundene Welten“ sicher geben, auf die Dauer ist es aber doch viel zu eintönig.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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