Review Insicknia – Ascent To The Sky

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Thrash Metal

Bei der Genrebeschreibung Thrash Metal denkt nicht jeder gleich an unsere nördlichen Nachbarn. Genau von da, aus dem Land, das uns auch schon so putzige Exporte wie Tuborg, Trolle und komische Filme mit Kim Bodnia verabreichte, kommt der (mittlerweile) Fünfer (die Demo-CD spielten sie noch zu viert ein) INSICKNIA. Schon 1995 wurde die Band gegründet, ein erstes Lebenszeichen gaben sie allerdings erst im Jahre 2006 von sich. Da warfen sie eine selbstfinanzierte Langrille mit dem Titel „Now Entering… INSICKNIA“ auf den Markt.

Jetzt sind sie zurück. Schon im Frühling 2007 aufgenommen landete die neue Demo-Scheibe der Dänen heute auf meinem Schreibtisch. „Ascent To The Sky“ lautet der Titel der vier Track starken CD, die es immerhin auf eine Spieldauer von rund 17 Minuten bringt. Genug, um sich ein Urteil bilden zu können? Hm, mal schauen.

Das Cover ist erstmal schon ein netter Hingucker. Das Bandlogo ist schlicht aber nicht gerade stillos, das Frontmotiv erinnert mich irgendwie an ein Level aus dem uralt-Multiplayer-Shooter „Tribes II“ (hat das eigentlich irgend jemand außer mir gekauft?). Die Trackliste ließt sich hingegen irgendwie uninspiriert. Ein Titeltrack, zwei Songs, deren Namen sich aus gar lustigen Wortspielen zusammensetzen und ein Track, den man dem Titel nach auf ungefähr jeder zweiten CD egal welcher Band finden könnte. Da müssen die vier (fünf?) noch üben…

Bei der Produktion hingegen keineswegs. Nichtsahnend legte ich den Silberling in die Stereoanlage und drehte mal gut auf. Und das, was mir entgegenschlug, kam einem Tritt in die Magengrube sehr nahe. Ganz ehrlich? Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie eine so sauber und vor allem druckvoll produzierte und abgemischte Demo-CD in der Hand gehabt. Hut ab, Produzent Christian Zalewski und Mastering-Mann Morten Birk haben ganze Arbeit geleistet. Das Ding tritt gut Arsch.

Gespielt wird recht melodischer Thrash Metal, der auch hin und wieder in Death-Gefilde der götheborgerischen Schule abdriftet und hin und wieder auch nen Gang runterschaltet, um ruhigere Passagen aufzufahren. Gitarrist Sorensen fetzt ein Riff nach dem anderen herunter und die Gitarrenarbeit ist eine wahre Wonne. Immer technisch anspruchsvoll, allerdings nie so ausgedehnt, dass man dem Mann frickeliges Gitarrengewichse vorwerfen kann. Die Rhythmusfraktion zieht da gut mit, Krockert und Mindendahl sind 1A aufeinander eingespielt und langen gut in die Vollen. Da macht das zuhören Spaß.

Aber meistens steht und fällt eine Band ja mit ihrem Sänger. Steen Knudsen, der Mann am Mikro, macht glücklicherweise alles richtig. Meistens brüllt der Gute sich die Seele aus dem Leib, hin und wieder verfällt er auch in düstere Sprechpassagen oder glänzt mit leicht angerauhtem Klargesang. Letztere ist zwar noch etwas verbesserungswürdig, aber macht trotzdem ’nen guten Eindruck.

Damit ist das berühmt berüchtigte Schlusswort schon gesprochen. Mit „Ascent To The Sky“ liefern INSICKNIA eine absolut Runde Sache ab und hinterlassen bei mir einen guten Eindruck. Zeimlich heftiger Thrash Metal, der gut in den Allerwertesten tritt, aber auch keine Angst hat mal ein wenig ruhiger an die Sache ranzugehen. Das macht Spaß, das geht ins Ohr, schön. Kurzum: Den Namen INSICKNIA sollte man sich vormerken, denn wenn die Knaben erst Mal eine echte Langrille rausbringen, dann könnte das was Großes werden.

50 Kronen kostet die „Ascent To The Sky“ im hauseigenen Onlineshop, das sind ungefähr 6,66€ (trve) und das ist das Ding auch wert. Kaufen, Leute.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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