Review J.B.O. – Laut!

Die fränkischen Spaßbarden J.B.O. setzen uns mit „laut!“ zwei Jahre nach dem Debütalbum ihr zweites akustisches Witzebuch vor. An der musikalischen und textlichen Ausrichtung hat sich natürlich nichts geändert. Dazu gabs auch keinen Grund, verkaufte sich doch schon „Explizite Lyrik!“ über 10.000 mal (anno 2003 steht der Zähler schon bei knappen 300.000).
Nun krallte sich der Major BMG/Ariola die Vier, und mit deren Hilfe schaffte es „laut!“ bis auf den 13. Platz der deutschen Albumcharts.

Auch hier sind wieder viele Kiassiker unter die Räder gekommen, diesmal mussten unter anderem Queen (We Are The Champions – Wir sind die Champignons), Pet Shop Boys (Go West – Ein Fest), die Rolling Stones (Angie), Nicole (Ein bisschen Frieden) oder Sepultura (Roots Bloody Roots) Federn lassen.
Aber auch die Eigenkompositionen sind wieder stark vertreten, im Vergleich zum Vorgänger gibt’s hier sogar noch mehr. „Bolle“, „Hose runter!“ mit Volksmusik-Beats und „Die Scheiße“ zum Beispiel sind astreine Hits für jede Party. Wer hier nicht lacht, lacht nimmermehr!
„Wir sind die Champignons“ ist meiner Meinung nach sehr gut und lustig geworden, „Ein Fest“ aber is dann doch eher langweilig und hätte ich nicht gebraucht. „Ein bisschen Frieden“ auf Rammstein und „Roots Bloody Roots“ mit sensationellem Pavarotti-Gejaule sind sowieso unumstrittene Klassiker bei J.B.O.

Bei den drei „Drogen“-Teilen sinnieren Hannes und Vito über den Drogenverbrauch von Rockmusikern, abgeschlossen wird das vom Antigeständnis „Wir wollens nicht mehr nehmen“ von Twisted Sister – einfach köstlich! Und wenn sich die Kerle bei „Angie“ den Bodensee aus den Augen weinen, bleibt wirklich kein Auge mehr trocken, wirklich herzergreifend. Von unserem Freund, dem „Guten Tag zum Sterben“, gibt’s hier die sogenannte Bad Reichenhall-Version mit richtig groovenden und knallenden Riffs. Mit „Liebe ist süß“, einer liebevollen Hommage an die Merci-Werbung, wird auch der letzte noch frei fliegende Vogel abgeschossen.

Textlich und musikalisch geht’s zwar wie gesagt immer in etwa die selbe Richtung wie „Explizite Lyrik“, doch wird hier an Witz, technische Fertigkeiten und Abwechslung noch einiges draufgelegt. Hier bemerkt man auch die steigende Professionalität des Quartetts. Insgesamt also eine doch beachtliche Steigerung!
Liebt sie oder hasst sie! Macht was ihr wollt, ich will nimmer ohne. Und nicht vergessen: „Hose runder, Schwanzvergleich, so macht ma des als Mann, mit wortverdrehn und diskutiern fang ich erst gar ned an.“ Prost ;-)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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