Review J.B.O. – Meister der Musik

Da sind sie wieder, die „Meister der Musik“! mit einem solchen Titel für ein Album macht man sich’s wahrlich nicht leicht zu überzeugen, vor allem nach dem schon klasse Vorgänger „laut!“. Doch hier gibt’s mehr eigene Lieder, noch mehr Professionalität und noch mehr kommerziellen Erfolg: Platz 6 in den Albumcharts sprang hierbei heraus.

Fangen wir mal mit den Coverversionen an, davon gibt’s natürlich auch wieder ne Menge. „Wir ham ne Party“ war im Original mal von den Backstreet Boys, aber auch die JBO-Version gefällt mir nicht wirklich gut, find ich eher schwach umgesetzt. Richtig cool dagegen ist „Im Verkehr“ („In Zaire“). Gscheit Metal und ein wichtiger Lebensführer. Schließlich ist es nicht immer problemlos, dass man beim Geschlechtsverkehr keinen Führerschein braucht.
Bei JBOs Version des Van Halen Klassikers „Jump“ muss man sich aber wirklich an den Kopf fassen – alle Instrumente werden hier von den Bandmitgliedern gesungen. Herrlich kaputt, aber mit der Zeit leider auch etwas nervig. Mit „Ich schwör“ gibt’s noch ne JBO-Boygroup-Version (von „I Swear“). Ein wunderbar kitschiger Text, und dazu astreine Thrash-Rifs und Drums. Herallerliebst und im Vergleich zu „Wir ham ne Party“ auch richtig geil und lustig!

Stärker ins Gewicht fallen aber hier doch die Eigenkompositionen. „Ällabätsch“ ist schon mal eine Metal-Hymne wie sie bisher irgendwie gefehlt hat. „Mensch ärgere dich nicht“ kann schon ein paar Risse ins Zwerchfell bringen. Hier geht es um einen mehr oder weniger ausgeglichenen Menschen, die thrashigen Wutausbrüche im akustischen Grundgerüst kommen schon richtig geil.
Schlechter wie bei „ich liebe dir“ kann man wohl nicht mehr reimen. Zu genial einfach. Was hier abgezogen wird! Der absolute Brüller kommt aber erst mit „Bimber Bumber Dödel Dei“. Hier wird zwar nur im frängischn Dialekt gesungen, aber auch Ausländer dürften da mitkommen ;-) Ausserdem gibt’s ja ne optimale Übersetzung ins hochdeutsche. Mein Highlight auf der CD!
Bei „Ein klassischer Tag zum Sterben“ covert man sich selbst, natürlich ist das „Ein klassischer Tag zum Sterben“ in seiner dritten Version. Hör hin und du erkennst das 300-Mann-Orchester! An Ironie ist das sowieso nicht mehr zu übertreffen, höchstens noch vom köstlichen „Ich glaube, du liebst mich nicht mehr“.
„Krieg der Welten“ is so ne Sache für sich… Wenn Metal, Techno und HipHop aufeinander treffen, kann sich das nur so anhören. Der Dreiteiler „Meister der Musik“ ist sehr empfehlenswert für alle, die wissen wollen, wie es sich anhört, wenn Blümchen Paranoid singt, Venom auf Volksmusik klingt oder wenn Running Wild Running Wild spielen.
Zum Abschluss gibt’s dann noch einen richtigen Hammer von den Kriegern in schwarz-rosa-gold: „Verteidiger des Blödsinns“ ist kein Manowar-Cover, auch wenn man das vermuten könnte. Eine True Metal Hymne der Oberklasse, mit exquisiten Manowar-Lyrics auf deutsch. Da hat der Mänenrchor mal ganze Arbeit geleistet!

Ja, „Meister der Musik“ ist das heute beste Album. Das sehen alle Bandmitglieder so, das sagen so ziemlich alle Meinungen aus meinem Bekanntenkreis, dass sehe auch ich so. Geschrieben habe ich genug, nachdem ich mich für diese Review hier noch mal näher mit dem Scheibchen beschäftigt habe, tränen meine Augen vor lachen. Wer den Spaß hat, der hat die Macht!
(Auch hier wieder unbedingt die Hidden Tracks abwarten – wie immer bei JBO lohnt es sich!)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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