Review Junius – Reports From The Threshold Of Death

Zwei Jahre ist es her, da verzauberten uns JUNIUS mit „The Martyrdom Of A Catastrophist“. Nun sind die vier Jungs aus Boston zurück und legen mit „Reports From The Threshold Of Death“ ihren nächsten Streich vor. Nach dem großen Lob für den Vorgänger und verschiedenen Touren mit Bands wie Mastodon, Rosetta, Caspian und Tombs waren die Erwartungen an die neue Veröffentlichung recht hoch und JUNIUS machen auch diesmal alles richtig.

Getragen vom unglaublich guten Gesang von Joseph Martinez, zelebriert das Quartett zehn Stücke aus der Schnittmenge von Post-Rock, Alternative und Pop. Während der Gesang (bspw. bei “All Shall Float”) gelegentlich sogar an den COLDPLAY-Frontmann Chris Martin erinnert, wagen die Instrumentalisten auch Ausflüge in deutlich härtere Gefilde und rücken JUNIUS in die Nähe von Bands wie Ghost Brigade oder neueren Katatonia. Durch die Bank sind die Stücke auf „Reports From The Threshold Of Death” eher melancholisch und düster gehalten. Dennoch zieht sich auch eine klare Pop-Note durch das Album, die trotz der vielen Wechsel zwischen harten und ruhigen Teilen für eine hohe Eingängigkeit sorgt. Zusätzlich führte der durchweg klare und leicht über der Musik schwebende Gesang von Joseph Martinez dazu, dass die Musik von JUNIUS einen sehr verträumten Charakter bekommt. Diese Facette wird zusätzlich von den sphärischen Keyboardarrangements unterstützt.

Egal ob ruhigere Stücke wie “Haunts For Love” oder riffdominierte Songs wie „The Meeting Of The Pasts“, JUNIUS pflegen einen sehr perfektionistischen Stil, der über die komplette Spielzeit das Albums auf konstant hohem Niveau bleibt. Gerade aber dieser monotone Perfektionismus, das Fehlen von Brüchen und die gefälligen und wenig mutigen Kompositionen machen das Album stellenweise recht langatmig. Gelegentliche Ausbrüche aus dem kompositorischen Schema oder musikalische Eruptionen hätten „Reports From The Threshold Of Death“ den nötigen Charakter eines perfekten Albums gegeben. So bleibt ein wunderschönes aber leider auch etwas distanziertes Werk, das zwar begeistern kann, aber nie endgültig überzeugt.
Freunde ruhiger und düstere Klänge sollten unbedingt ein Ohr riskieren, noch laufen JUNIUS als Geheimtipp. Wenn sie weiterhin auf ähnlich ambitioniertem Niveau veröffentlichen wie in den letzten Jahren, wird dies nicht mehr lange so bleiben.

Wertung: 8.5 / 10

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