Das Cover von "Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart" von Kill Ritual

Review Kill Ritual – Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Heavy Metal

KILL RITUAL wurden vor gut zwölf Jahren von Gitarrist Steve Rice gegründet, der manchem als Klampfer der US-Metaller Imagika und wenigen als Urmitglied der Genre-Urgesteine Gotham bekannt sein dürfte. Unter dessen Führung veröffentlichten die Thrasher bisher immerhin fünf Alben, das letzte im Corona-Jahr 2020. Nach einem kurzen Gastspiel bei Blood Blast Distribution sind KILL RITUAL inzwischen bei Massacre Records gelandet, die nun ihr sechstes Album mit dem leicht zu merkenden Titel „Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“ auf den Markt bringen.

Mit ihrem neuesten Werk präsentieren sich KILL RITUAL einmal mehr als zeitgemäße US-Metal-Band, die druckvollen Heavy Metal nach amerikanischem Rezept spielt und dabei mit mindestens einem Fuß im Thrash steht. Diese Mischung ist nicht ganz neu und so befindet sich die Truppe aus San Jose mit Nummern wie „The Whore Of War“, dem düsteren „7 Knives“  oder „The Devil, The Mist, The Flame“ knietief im Fahrwasser von Kollegen wie Vicious Rumors oder Trauma. Innovation ist also kaum das prägende Merkmal von „Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“, durchschlagkräftige Wucht und Energie hingegen schon.

KILL RITUAL beweisen auf dieser Platte nämlich ein gutes Gespür für starke Riffs, die auf gekonnte Weise moderne Härte mit Old-School-Attitüde verbinden – besonders gut nachzuhören in starken Songs wie „The Smell Of Death“, „Can You See Us Now“ und dem rockigen „Get In Line“. Obendrein fällt „Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“ abwechslungsreicher aus, als man eingangs erwartet: Zwar orientiert sich der Sound der Kalifornier vornehmlich an den anfangs genannten Bezugsgrößen, im ruhigen „I Am The Night“ sind aber stellenweise Iron Maiden als Vorbilder auszumachen und der Titeltrack kann als Hommage an King Diamond betrachtet werden. Beides offenbart weitere Facetten des Sounds von KILL RITUAL, die überraschend gut zur Band passen.

Während Songwriting und Performance auf „Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“ also absolut in Ordnung gehen, darf das Klangbild des Albums gut und gerne kritisiert werden: Gemischt und gemastert von King-Diamond-Gitarrist Andy LaRocque überzeugt das neue KILL-RITUAL-Album zwar mit tollem Gitarrensound, ist für heutige Verhältnisse aber viel zu leise und enttäuscht mit reichlich dünnem Schlagzeugsound. Das nimmt der zu Beginn erwähnten Durschlagskraft einiges an Wucht, was gerade bei dieser Musik schwer ins Gewicht fällt. Nicht zuletzt das aktuelle Trauma-Album „Awakening“ hat gezeigt, dass das 2022 ganz anders klingen kann – und sollte.

Ja, KILL RITUAL sind eine US-Metal-Band wie aus dem Bilderbuch. Entsprechend bekommen Fans dieses Sounds mit edlen Riffs, schönen Melodien und explosiven Leadgitarren hier auch alles, was sie daran lieben. Dass es das in ganz ähnlicher Form auch anderswo – vor allem bei den nach wie vor aktiven Vorreitern des Genres – gibt, steht außer Frage, aber das macht „Kill Star Black Mark Dead Hand Pierced Heart“ kaum zu einem schlechteren Album. KILL RITUAL kehren zwei Jahre nach ihrer letzten Platte mit einem durchweg starken Werk zurück, das mit neun wirklich gelungenen Songs zu überzeugen weiß. Klare Kaufempfehlung nicht nur für US-Metal-Fans, sondern auch für Freunde von traditionellem Metal am Puls der Zeit.

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Wertung: 7.5 / 10

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