Knogjärn Mera Bedövning Coverartwork

Review Knogjärn – Mera Bedövning

Die Schweden KNOGJÄRN haben bereits drei Alben und zuletzt die EP „Stora Och Farliga“ veröffentlicht, nun folgt der vierte Langspieler „Mera Bedövning“. Der Bandname lautet auf Deutsch „Schlagring“ und das deutet schon mal darauf hin, dass KNOGJÄRN die Grenzen des Hard Rock sprengen, mit dem sie kurioserweise beworben werden. Die Mischung aus Heavy Rock, Groove Metal, Metalcore und Punk sprüht nur so vor Energie und Kompromisslosigkeit.

Als größte Einstiegshürde dürfte sich der Klargesang von Kim Eriksson erweisen. Diesen kann man getrost als ungewöhnlich bezeichnen: Seine sehr helle, weiche, feminine Stimme steht im krassen Kontrast zum ansonsten brettharten instrumentalen Grundgerüst. KNOGJÄRN legen auch direkt heftig los, „Bedövning“ walzt mit einem fiesen Djent-Riff in Korn-Manier aus den Boxen. Nach einem garstigen Schrei packen die Schweden bei „En Sista Gång“ die Thrash-Keule aus und lassen an Pantera und Machine Head denken. Richtig ruppig wird’s beim knackigen Zweieinhalbminüter „Kopplet Runt Min Hals“ mit rotzigem Hardcore-Punk. Und, wie manch anderer Band der aktuellen Modern-Metal-Szene, scheuen sich KNOGJÄRN nicht davor, bei „Vad Vill Du Ha“ zu rappen – auch das passt exzellent zu den bei diesem Song trockenen Disturbed-Riffs und zur allgemein harten Musik.

Im Vergleich zu den Vorgängeralben scheinen KNOGJÄRN aber gemerkt zu haben, dass Härte nicht alles ist, nun setzt die Combo nämlich mehr denn je auf eingängige Melodien und das außergewöhnlich variable Organ ihres Frontmannes. Die meisten Songs bekommen einen clean gesungenen Refrain spendiert: Der Opener wird dadurch zum Mitsing-Kracher, „Varje Gång“ erzeugt eine leicht psychedelische Stimmung und das bedächtig-melancholische „Aldrig Mer“ ist nicht nur eine Pflicht-Halbballade, sondern eines der ganz großen Highlights der Scheibe. Der ständige Wechsel zwischen lieblichen Vocals und fiesen, kratzigen Screams ist einfach richtig stark. Dass alle Songs komplett auf Schwedisch gesungen sind, erweist sich zudem als goldrichtig: Passend zum Gesangsstil klingt das hart und grantig, oder aber eben sanft und anschmiegsam.

„Mera Bedövning“ ist ein Album, das laut gehört werden will. KNOGJÄRN sind wild, ungehemmt, ungestüm und liefern einen wundervollen Soundtrack gleichermaßen zum Ausrasten, Tanzen und Mitsingen. Die Mischung aus eingängigen Melodien, harten Riffs aus verschiedenen Genres und Reminiszenzen an so manche Metal-Größe machen unverschämt viel Spaß. Alle, für die eine frische und eigenwillige Mischung aus den genannten Stilen und Bands interessant klingt, sollten unbedingt „Mera Bedövning“ dein ein oder anderen Durchlauf gönnen.

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Wertung: 9 / 10

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