Review Kora Winter – Blüht (EP)

Sie sind jung, kommen aus Berlin, beschreiben ihre Herangehensweise an Musik mit „bedingungsloser Hingabe“ und attestieren sich selbst „Verbissenheit, jedes Lied zu etwas Unerwartetem und Neuem“ zu machen. Die Rede ist von KORA WINTER, die gerade ihre erste EP veröffentlicht haben, die den Titel „Blüht“ trägt.

Geboten wird im Kern Post-Hardcore und Screamo mit Djent-Anleihen, der allerdings immer wieder durch Melodien und Klargesang aufgebrochen wird, was die Musik zwischen Härte und Melodie alternieren lässt. Damit einhergehend schwankt auch die Stimmung der einzelnen Tracks zwischen Druck und Leichtigkeit und lässt den Hörer emotionale Höhen und Tiefen durchleben.
Besonders Sänger Hakan kommt dabei gesteigerte Bedeutung zu, da sein Gesang sämtliche Stimmungswandel und Facetten der Musik widerspiegelt und somit zum zentralen Element auf „Blüht“ wird. Sei es der Klargesang auf „SCHWRKRFT“ oder die harten Screams während „Ankerbeine“, der Mann holt das Maximale aus seinen Stimmbändern raus.
Doch auch seine Kollegen lassen sich nicht lumpen und legen mit ihren Instrumenten einen satten Klangteppich hin, der technisch sauber gemacht ist und mit einigen ordentlichen Grooves und feinen Melodien punkten kann. Allerdings muss der Hörer auch feststellen, dass sich KORA WINTER in puncto Sound noch zu sehr auf Althergebrachtes verlassen, es ergo an Momenten mangelt, die die Truppe herausstechen lassen und zu etwas Singulärem machen.

Unterm Strich ist „Blüht“ eine energiegeladene Post-Hardcore-Scheibe, die an den richtigen Stellen allerdings auch mal den Fuß vom Gas nimmt. Auch wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt, so deuten KORA WINTER mit ihrer ersten EP doch eine Menge Potential an.

Keine Wertung

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