Review Kruger – Redemption Through Looseness

  • Label: Listenable
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Extreme Metal

Das ist also die Band mit meinem Nachnamen … zumindest fast. KRUGER heißt sie und die Musik, die sie machen, ist schwer zu beschreiben. Nunja, beschrieben wird die Musik vom Label Listenable als „Switzerland’s Whiskey Induced Metal Hybrid“. Klingt ja gar nicht mal schlecht, auch die Fetzen, die ich vorher aufgeschnappt hatte, klangen gar nicht mal so schlecht und erinnerten irgendwie positiv an Isis oder ähnliche Bands. „Redemption Through Looseness“, das neueste Werk des Schweizer Quintetts, war aber zunächst irgendwie gar nicht das, was ich erwartet hatte. Nichts mit langsamen, atmosphärischen und melodischen Elementen, hier wird irgendwie erstmal scheinbar durchgehend draufgekloppt. Das muss ja nicht schlecht sein, aber diese Scheibe ist oft ein typischer Fall mit dem Prädikat „Stressmusik“. Die Riffs sind wirklich gut, aber die beunruhigende Monotonie im höchst eigenartigen Gesang lässt mich während des Hörens eher nervös die Däumchen drehen oder an den Fingernägeln kauen, als zu genießen. Ob das gut oder schlecht ist, ist wieder eine völlig andere Frage.

„Ammunition Matters“, der Opener, ist da schon ein typischer Fall. Wenn nicht gerade mit dieser immer gleichen Telefonstimme gesungen wird, dann versucht man sich an klarem Gesang, der aber irgendwie nicht so ganz ins Bild passen will. Lediglich gegen Ende passt dann auf einmal alles zusammen, und man erzeugt großartige, fast sludgeartige Atmosphäre. Ein zweischneidiges Schwert also. Genauso verhält es sich auch beim folgenden Song – instrumentale Arbeit großartig, aber der Gesang überschattet das Ganze ein wenig. Wobei überschatten auch das falsche Wort ist, schlecht ist er bei Gott nicht, nur eben so eigenwillig, dass es schon wieder irgendwo einen Reiz hat. Sehr gut gefällt „Hummers Vs Pedestrians“, denn hier passt der teilweise melodiös-gequälte Gesang sehr gut ins gesamte Konzept, auch das langsamere Tempo krönt das Ganze und lässt mich sogar irgendwie an Sólstafir denken. Auch das darauffolgende „Holy Fire“ fährt in dieser Schiene und so langsam ergibt das Ganze auch einen Sinn. Irgendwie erschließt sich einem auch die Bezeichnung „Whiskey Induced Metal Hybrid“, auch wenn es hier und da gar nicht passen will.

Hier gilt: Bei Interesse unbedingt reinhören. War ich anfangs kein bisschen angetan von der Scheibe, konnte ich mich nach langer Zeit immer mehr und mehr dafür begeistern. Doch nach wie vor hätte mehr Abwechslung im Gesang gut getan, denn ab einem gewissen Punkt stresst der immer gleiche Klang dann schon irgendwie. Naja, dafür versprüht das ganze hier und dort dann umso mehr Atmosphäre und passt sich stellenweise perfekt an die Instrumente an. Ein paar kleine Verbesserungen noch und man kann da richtig was rausholen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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