Review Kublai Khan TX – Absolute

Um den Unterschied zwischen ihnen und der 80er-Jahre-Thrash-Band zu untermauern, haben KUBLAI KHAN kürzlich das TX zu ihrem Namen hinzugefügt. Sonst hat sich bei den Texanern seit dem Vorgänger „Nomad“ (2017) nicht viel verändert, der bereits schonunglos mit jeder Menge Riffs, Breakdowns und Groove die perfekte Untermalung für die nächste ausufernde Moshpit-Fete zu sein schien. Eines sei vorab verraten: Das Quartett hat sich nochmal deutlich in puncto Intensität und Songwriting gesteigert.

Nach dem kurz-knackigen Intro „Armor Of Goddamn“ geht die Band direkt in die Vollen und liefert mit „Boomslang“ ein zweieinhalbminütiges Brett mit der Garantie zum Ausrasten ab. In ähnlichem Fahrwasser musizieren KUBLAI KHAN TX weiter und treten dabei nie auf die Bremse. Mal sind sie mehr im Hardcore angesiedelt („Us & Them“, „Lower Level“), dann wieder deutlicher im Metalcore („The Truest Love“, „Before It’s Too Late“) beheimatet.

Dass gerade einmal zwei Songs die Drei-Minuten-Marke überschreiten, fällt dabei tatsächlich nicht negativ ins Gewicht. Die vier Musiker besinnen sich auf das Wesentliche und setzen dies auf hohem Niveau um. Keine ausladenden Soli, keine vertrackten Rhythmen – dafür klare, nachvollziehbare Strukturen, die immer ohne Umschweife voll auf die Zwölf geben.

Gesanglich bilden tiefe Growls und Shouts das Geschehen, Klargesang sucht man glücklicherweise vergeblich. Dieser hätte das brachiale Klangbild zu sehr verwässert und seine Einbindung wäre nicht ohne Verluste der mitreißenden Atmosphäre geblieben. Auch Gitarre und Bass sind tief gestimmt und bilden damit das perfekte Grundkonstrukt für die Vocals, das von einem wenig einfallsreichen, aber dafür mit den richtigen Akzenten ausgestattetem Schlagzeugspiel getragen wird.

KUBLAI KHAN TX haben sich mit „Absolute“ nochmal deutlich gesteigert und liefern einen zehn Songs umfassenden, bitterbösen Reigen herrlicher Hardcore- und Metalcore-Ergüsse ab. Dass sie sich hierbei nicht auf ausladende Strukturen, sondern auf das Wesentliche konzentrieren, ist ein wahrlicher Lichtblick im sowieso überfrachteten Core-Geschehen. Dabei sind sie freilich nicht besonders abwechslungsreich, aber dafür umso intensiver und erinnern des Öfteren an die Genregröße Hatebreed. Und das ist wahrlich keine schlechte Referenz.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Christian Denner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert