Review Larsen – Tiles (EP)

[Post Rock/ Spoken Words] Beworben als italian experimental cult band machen LARSEN neugierig: Avantgarde Metal? Progressives Zeug? Ein Klangexperiment, das einen Gehörkollaps verursachen wird? Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Denn das, was das Quintett auf der neusten EP „Tiles“ unter das Volk bringt, entbehrt sich jeglicher deutlichen Zuschreibung.

Definitiv avantgarde ist es, eine Chanteuse ans Mikro zu lassen, die mit reinem Sprechgesang durch die Songs führt. Die Stimme von Annie Bandez alias Little Annie besticht dabei durch angenehmes Alt, das Gesprochene, ausgeschrieben als personal urban storytelling, hingegen ist nur nach Gusto zu bewerten. Wer nach einem Arbeitstag voller Absprachen, Telefonaten und Gesprächen abschalten möchte, dürfte an Little Annies monotonen Gerede schnell seine Geduld verlieren.

Was beim Opener „First Song“ noch einem Klangexperiment nahe kommt, da hier Post Rock auf Spoken Words trifft, erfordert bereits beim zweiten Song „Barrom Philosopher Pt. 1“ starkes Durchhaltevermögen, ehe mit „She’s So So“ der eingangs erwähnte Kollaps tatsächlich auftritt.

„She’s so hot, she’s so cold, she’s so old, she’s so young, she’s so green, she’s so blue, she’s so smooth, she’s so rough, she’s too high, she’s too low“ und ich frage mich, wie schmal eigentlich der Grat zwischen personal urban storytelling und schwachsinnigen Gerede ist.

Mit dem Wissen, dass LARSEN zuvor ein instrumentales Album auf den Markt gebracht haben und das Potenzial von „Tiles“ in guter Instrumentalarbeit liegt, stellt sich die Frage, wem der Beitritt von Bandez zur Band mehr genützt hat: der musikalischen Entwicklung der Band oder dem Bekanntheitsgrad der Performerin Little Annie? Da letztere unweigerlich den Fokus der EP darstellt, wohl nicht der Band.

Keine Wertung

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