Review Legend Of The Seagullmen – Legend Of The Seagullmen

  • Label: Dine Alone
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Rock

Vor sieben Jahren begann die Geschichte des Projektes, dessen Debüt nun in den Läden steht. Gegründet als ein Performance-Kollektiv namens LEGEND OF THE SEAGULLMEN, welches unregelmäßig die amerikanischen Bühnen mit einem irrwitzigen Mix aus Theaterstück, Puppenspiel und Konzert beglückte, veröffentlicht dieses Projekt nun das gleichnamige Erstwerk. Das Besingen vieler Schiffsbrüche, eines gigantischen Tintenfischs und des Möwen-Gottkönigs ist dabei aber noch nicht einmal das spektakulärste an LEGEND OF THE SEAGULLMEN.

Obgleich diese Vorgeschichte an sich schon irrwitzig genug ist, stellt das Line-Up die weitaus größere Überraschung dar: Tool-Schlagzeuger Danny Carey, Mastodon-Gitarrist Brent Hinds, Giraffe Tongue Orchestra-Bassist Pete Griffin, „Jonah Hex“- sowie „Horton hört ein Hu“-Direktor Jimmy Hayward an der Gitarre sowie Chris DiGiovanni (Synth), Tim Dawson (Gitarrist) und Sänger David Dreyer stecken hinter dieser Formation, die sich der „aquatic fantasy“ und des „cinematic psychedlic rock“ verschrieben hat.

Und tatsächlich handelt es sich dabei nicht um eine übertriebende Zuspitzung: LEGEND OF THE SEAGULLMEN lieben die tiefen Gewässer ebenso wie die deutsche Nautik-Instanz Ahab, allerdings ist Carey und Co.’s Interpretation der Meere wesentlich abwechslungsreicher und quirliger. Grundsätzlich verpackt in Vintage-Rock, spicken LEGEND OF THE SEAGULLMEN ihre Songs nämlich mit viel psychedelischen Synthi-Sounds, allerlei Gitarren-Soli und sogar orchestraler Untermauerung. Darüber fegt Dreyer mit seiner kräftigen, ausdrucksstarken Stimme, deren Dramaturgie ähnlich der eines Bjørnar Erevik Nilsen (Vulture Industries) von erzählerisch und warm hin zu kratzig und beklagend reicht.

Die facettenreichen Rock-Songs mit Ohrwurm-Charakter sowie der ebenso charakteristische Gesang lassen dieses Debüt von Track zu Track ähnlich wachsen wie den besungenen „giant squid“: LEGEND OF THE SEAGULLMEN zeigen bereits mit dem Opener, dass sich hinter der Formation kein Piraten-Klamauk ähnlich Alestorm verbirgt, sondern kreativ und stimmungsvoll umgesetzte Erzählungen von „the seagullmen„. Dabei gelingt es der Supergroup spielerisch, das Befinden dieser rauen Männer auf See bedrückend, pathetisch und abenteuerlustig abzubilden, sodass jeder der acht Tracks für sich stehend begeistert.

Glücklicherweise hat Hinds nach Mastodon’s „Leviathan“ nicht die Lust an der nautischen Thematik verloren, sondern im Gegenteil, diese mit LEGEND OF THE SEAGULLMEN in einem anderen Licht neu definiert. Großartig!

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Wertung: 8.5 / 10

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