Review Like A Storm – Awaken The Fire

Dieser Tage müssen sich neue Bands mitunter sehr anstrengen, um Gehör zu finden. So auch die drei Neuseeländer von LIKE A STORM. Die Brüder Chris, Matt und Kent Brooks machen alternativen Rock, der mitunter auch sehr an diversen Metalcore erinnert. Durch intensives Touren in den USA haben sie es letzten Endes geschafft, einen Plattenvertrag bei Century Media zu ergattern und sich ein eigenes Studio einzurichten, um genau die Musik an den Mann zu bringen, die sie machen wollten. Davor haben sie mit ihren Eigenproduktionen unter anderem die Top-30 der US-Rock-Charts erreicht und sind damit die erste unabhängige neuseeländische Band gewesen, die das bewerkstelligt hat!

„Awaken The Fire“ ist das erste nicht-selbstproduzierte Album der Brüder und erinnert von der Aufmachung und einem ersten Reinhören an zielorientierten, modernen Alternative Rock mit kräftigem Metal-Einschlag. Der Opener „Chaos“ beginnt mit Didgeridoo, an welches sich nach einigen Sekunden das Schlagzeug und schließlich treibende, harte Gitarren-Riffs heften. Hiermit drücken die Neuseeländer ihrer Musik sofort einen eigenen Stempel auf und machen „Awaken The Fire“ sofort interessant für den Hörer. Die Musik verharrt maximal im Midtempo – gelegentliche Breakdownpassagen sind vertreten, aber alles in Allem dominieren langsame Gitarrenriffs gepaart mit Klargesang, gelegentlichem Shouting und dem Didgeridoo, welches immer wieder aus dem Hinter- in den Vordergrund tritt. Leider wird die Messlatte durch den Überflieger-Opener direkt hoch angesetzt und bis zur Mitte des Albums nicht mehr erreicht – nach dem ersten Durchlaufen würde man die Musik von LIKE A STORM direkt als mittelmäßig abstempeln und die CD wieder ins Regal stellen, wäre da nicht dieses Aborigine-Blasinstrument, welches sich immer wieder an die Schlagzeugrhythmen heftet („Chaos“, „Become The Enemy“) und des Öfteren einen Soloauftritt innerhalb der Songstruktur genießen darf. Dennoch ist nach dem Opener bis zum wirklich außergewöhnlichen „Six Feet Under“ in der zweiten Albumhälfte erstmal Flaute.

Das Grundgerüst der Musik von LIKE A STORM bilden schwere, harte Gitarrenriffs und an Staaten-Rock erinnernder Klargesang von Frontmann Chris Brooks, welcher auch das Didgeridoo bespielt. Vom ersten Eindruck sollte man sich auch in mittelmäßigeren Passagen ohne Blasinstrument nicht täuschen lassen – wenn das passiert, schlagen die Neuseeländer wieder eine andere Richtung ein und überraschen beispielsweise mit Groove-Metal-ähnlichen Klängen („Six Feet Under“), oder einem würdigen Abschluss mit Doublebass und eingängiger Hookline („Nothing Remains (Nihil Reliquum“)). Dieses Umschwenken lässt nur von Titel eins bis Titel acht leider lang auf sich warten.

LIKE A STORM machen ihr Ding und das völlig anders, als man dies von den meisten Bands erwartet, die sich mit „alternativem“ Rock oder Metal einen Namen machen wollen. Der sehr stereotypische Gesang von Frontmann Chris mag vielen absolut nicht zusagen und gibt dem Gesamtkonzept gemeinsam mit der Flaute nach dem Opener auch ein Minus, aber der dennoch oft vertretene, in der Tat ungewöhnliche Songaufbau und die Instrumentalisierung lassen allemal aufhorchen: LIKE A STORM verdienen auf jeden Fall ihre Bekanntheit und Fanbase, die sie sich derzeit jenseits des großen Teiches aufbauen. Mit etwas mehr Innovation und Didgeridoo könnten die Drei allemal noch vieles bewerkstelligen.

Wertung: 6.5 / 10

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