Review Lost Life Trouble – Born In Duality (Demo)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Death Metal

Erst vor gut einem Jahr erblickte LOST LIFE TROUBLE das Licht der Welt. Quasi ein Baby könnte man meinen, doch die Jungs aus Rheine bei Münster wollen mit ihrer ersten Demo, welche den Namen „Born In Duality“ trägt, beweisen, dass es sich nicht nur um Milchzähnchen handelt, mit denen der Hörer leicht gekniffen wird, sondern, dass „ihr Baby“ schon richtig fest zubeißen kann.

Worth dying for? Worth killing for? Worth going to hell for? Amen! – Im Stil von Kataklysm geht es auf der Demo mit einem richtig passenden, kurzen Sprachintro los, ehe die Band beginnt sich mit ihren Sound einen Weg durch die Gehörgänge zu fräsen. LOST LIFE TROUBLE geben ab der ersten Sekunde richtig Gas und zeigen die Marschrichtung an: Hier trifft Brachialität und technische Finesse alá Cannibal Corpse auf Eingängigkeit im Stile von The Black Daliah Murder. Überzogen große Worte für eine Band, die es erst seit Mitte 2005 gibt? Mitnichten, denn die Jungs um Frontmann Nima, dessen Screams mir etwas besser als die Growl gefallen, haben sowohl technisch als auch songwriterisch so einiges auf den Kasten und überraschen gleich beim ersten Song mit einem jazzigen Break, welcher sich optimal in den Song einfügt und so für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Ohne den Hörer – abgesehen von einer sehr schönen, akustischen eineinhalb-minütigen Interlude – überhaupt die Chance einer Verschnaufpause zu geben, knüppelt man sich auf der Demo durch eine knappe Viertelstunde lupenreinen Death Metal mit Core-Einflüssen. Zwar verliert sich die Gitarrenfraktion, die zur Zeit nur von Timo alleine gebildet wird, (man ist auf der Suche nach einem zweiten Gitarristen), an manchen Stellen ein klein wenig in technischen Gefrickel, jedoch geht die Eingängkeit trotzdem nicht verloren und zeigt so sein technisches Talent. Auch von der Produktion her, für die man sich ins DocmaKlang Studio begab, gibt es kaum etwas zu meckern. Matthias Lohmöller hat es verstanden den Songs des Quartetts auch den richtigen Sound zu verpassen, der den nötigen Druck besitzt.

Das erklärte Ziel der Band ist es, mit den hier der Öffentlichkeit präsentierten Stücken sich auch außerhalb der lokalen Grenzen einen Namen zu machen und eine größere Live-Präsenz zu erreichen. Angesichts dieser Demo sollte dies eigentlich kein Problem sein, denn das Einzige was stört ist, dass man nach drei komplexen Songs und 15 abwechslungsreichen Minuten ein unheimliches Verlangen hat noch mehr zu hören und sich leider damit begnügen muss, der CD noch zwei, drei oder auch gerne mehr Durchgänge zu gönnen, denn eines wird sie mit Sicherheit nicht: Langweilig. Das Potential ist da und man sollte LOST LIFE TROUBLE auf jeden Fall im Auge behalten.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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