Review M.U.D.D.A – Manu und die drei Akkorde – Intellektül

Ob es wirklich so ist, dass es – wie es in der Promo-Info zu „Intellektül“ heißt – der deutschen Bandszene wirklich an ein bisschen Humor mangelt, oder ob es M.U.D.D.A – MANU UND DIE DREI AKKORDE (im Folgenden schlicht M.U.D.D.A) nur ein bisschen an Ernsthaftigkeit mangelt, braucht an dieser Stelle nicht abschließend geklärt zu werden; es gibt immerhin einige gute Gründe dafür, warum man sich dieser Welt eher mit einem Schmunzeln nähern sollte, als mit gefletschten Zähnen. Und die deutsche Punk-Band M.U.D.D.A hat sich eben für diesen Weg entschieden. Also eher Ramones als Dead Kennedys. In gewisser Hinsicht kündigt sich das ja schon im Namen an …

Die fünf Songs, die sich auf „Intellektül“ finden, gehen zumeist flott voran, sind gut produziert und mit dem Label Deutsch-Punk ausreichend treffend etikettiert. Der Opener „Cool in der Ecke stehn“ widmet sich mit einigen treffenden Worten jenem Party-Phänomen, dass man sich mit Hingabe an seinem Glas festhält und sich ansonsten in die Peripherie des Raums verzieht. Ein durchaus treffender, kurzweiliger Song, ordentlich rockig und mit nicht mal zwei Minuten genauso so lang, wie er seien sollte; alles darüber hinaus wäre anstrengend. Klugerweise sind alle übrigen Stücke ähnlich kurz – für mehr Spielzeit hätte es den Ideen der Band auch deutlich an Substanz gefehlt.

In eine ähnliche Kerbe wie der Opener schlägt auch „Pest oder Cholera“, eine Hommage an die Entscheidungsunfähigen unter uns, sowie „Leslie Nielsen“, seinerseits eine Hommage an den 2010 verstorbenen Schauspieler gleichen Namens, dessen völlig wirren Filmsätze den Song als Samples untermalen. Auch nicht schlecht, wenn sprachlich vielleicht auch nicht ganz so pointiert wie möglich. „2011“ ist dann (zumindest im Kontext der Band) beinahe nachdenklich ausgefallen und mit „Zipflbob“ findet sich auf der Scheibe auch ein wirklicher Reinfall, eine – auch in humoristischer Hinsicht – völlig verfehlte Nummer, die kraftlos vor sich hin blödelt und die man sich besser geschenkt hätte. Fazit?

Deutschpunk. Eher auf Witz gebürstet. Ab und an tatsächlich unterhaltsam. Nicht mehr, nicht weniger.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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