Review Machine Head – The Burning Red

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 1999
  • Spielart: Thrash Metal

Diese brennende rote Scheibe hat die Machine Head Fans wohl so gespaltet wie keine andere Cd der Jungs um Robb Flynn. Nach den eher enttäuschenden Verkaufszahlen vom Vorgänger ‘The More Things Change …’ lastete ein ziemlicher Druck auf Machine Head. Sie mußten ein erfolgreiches Album rausbringen um nicht wieder so schnell in der Versenkung zu verschwinden wie sie aufgetaucht sind. Also gingen sie ein paar Kompromisse ein: Keine Highspeednackenbrecher mehr und etwas mehr (new metal) groove. Es hat sich auf jeden fall gelohnt denn ‘The Burning Red’ ist das bis heute erfolgreichste Machine Head-album und das nicht zu unrecht. Zwar kann es nicht mehr ganz mit den beiden Vorgängern mithalten kommt ihnen aber doch noch verdammt nahe.

Die CD beginnt mit dem ersten Intro der Bandgeschichte; ‘Enter the phoenix’ in dem man erstmal überhaupt nichts hört bis man dann leichte Keyboardklänge wahrnimmt. Nicht wirklich notwendig, aber nett. Bei ‘Desire to fire’ wird dann endlich wieder in typischer MH-manier losgebrettert. Der Text ist zwar eigentlich ziemlich doof aber effektiv, allerdings ist der Song bei weitem nicht das Highlight der Platte, als Opener aber gut geeignet.

Das erste kleine Highlight ist dann schon eher ‘Nothing left’. Hier hört man mal wieder einen sehr persönlichen Text von Herrn Flynn, der entsprechent vertont wurde und heute noch immer live gespielt wird. Mit dem nachfolgenden ‘The Blood, The Sweat, The Tears’ konnte ich mich lange Zeit nicht anfreunden und ich weiß heute noch nicht wieso, da es für viele Fans einer der besten Tracks des Albums ist. Der Song hält das Tempo der beiden vorigen Tracks, brettert ordentlich nach vorne los und hat einen richtig guten Refrain und live mitzugröhlen, wo er von Flynn auch öfters den Bietrinkern gewidmet und ‘The Blood, The Sweat, The Beers’ genannt wird.

‘Silver’ kommt in den Strophen etwas balladesk daher und nur im Refrain wird der Verzerrer eingeschaltet, was den Song natürlich an Intensität gewinnen läßt und die Lyrics gut in Szene setzt.‘From this day’ lockert den Hörer wieder etwas auf, da es wohl DER Machine Head-Hit schlechthin ist und in keiner Metaldisco fehlen darf. Hier stimmt einfach alles: Ein catchy Refrain, cool dahingerappte Strophen und ein Hammerriff. Was will das Headbangerherz mehr? ‘Exhale The Vile’ beginnt mit einem coolen Drumspiel und nach einer guten Minute stoßen auch die zwei Gitarreros dazu und verwandeln den Song in einen richtigen Nackenbrecher.

Über den Sinn von ‘Message In A Bottle’ lässt sich streiten. Ob Machine Head eine Coverversion eines 80er Jahre Hits nötig haben sei mal dahingestellt, Fakt ist aber daß sie einen ziemlich geilen Song draus gemacht haben und hier beweist Robb wohl endgültig daß er nicht nur super shouten sondern auch gut singen kann. ‘Devil With The King’s Card’ hat nicht nur einen verdammt coolen Namen sondern ist auch musikalisch einfach nur geil. Die Lässigkeit mit der sie dem Hörer dieses Lied vor die Füße (bzw. in die Ohren) werfen kenne ich von keiner anderen Band und macht diese Jungs einmalig.

Auch ‘I Defy’ groovt wie Sau, macht Spaß und vereinigt alle Trademarks von Machine Head nochmal in einem Song. Das nachfolgende ‘Five’ ist allerdings wieder etwas persönlicher und zieht den Hörer mit seinem interessanten Spannungaufbau in seinen Bann. Der Track mündet in der ersten ‘richtigen’ Ballade von MH: ‘The Burning Red’. Obwohl man es bei dem Namen nicht annehmen würde kommt das Lied ganz ohne verzerrte Gitarren und rote Stimmbänder vom shouten aus. Mit diesem Song endet auch diese CD die die Klasse dieser Band nochmal eindrucksvoll beweist.

So wie es der Name der Scheibe vermuten lässt, ist das ganze Design in dunklem rot gehalten und sogar die Plastikhülse ist rot. Texte sucht man im Booklet vergebens, die wurden gar nicht erst abgedruckt da sie sehr persönlich sind, wie schon in mehreren Interviews erwähnt wurde.Fazit: Trotz der Soundveränderung ist es eine weitere Spitzenplatte geworden, die Machine Head viele neue Fans gebracht hat aber wohl auch einige gekostet haben wird.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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