Review Majalis – Cathodic Black

Schwede müsste man manchmal sein, nicht nur, weil die Skandinavier seit jeher ein großartiges Metalalbum nach dem nächsten veröffentlichen. Die meisten sind mit einer Band alleine nicht ausgelastet und zeigen mittels „kleiner Nebenprojekte“, welche Inspirationen noch in ihnen schlummern. Keine Frage, Mitglieder einer Institution wie In Mourning können dem in Nichts nachstehen und kommen als MAJALIS mit der EP „Cathodic Black“ daher.

Geht die Hauptband schon recht progressiv todesmetallisch zu Werke, addiert man hier das nach wie vor allseits beliebte „post“, um stiltechnisch eine Abgrenzung zu finden. Was dieses „post“ genau bedeutet, frage ich mich eigentlich immer wieder, hier unterscheiden sich die Songs zu In Mourning vor allem durch epische Länge, zudem geht man im Wesentlichen mit sehr bedächtigem Tempo vor. Bei den drei überlangen Liedern ist viel Platz für Pianoparts, akustische Spielereien an der Gitarre, aber eben auch harsche Stimmungswechsel in aggressiven Gesang und hartes Riffing. Eine sehr ansprechende Melange aus Atmosphäre und Kraft, die weder geistreiche Kniffe, noch spieltechnisches Können vermissen lässt. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich anfänglich den Gesang, hier und da hätte ich mir etwas mehr Brutalität in der Stimme gewünscht, aber mit der Zeit passt sich die Stimme hervorragend den epischen Melodien an, die MAJALIS nur so aus dem Ärmel schütteln. Neben In Mourning wird Swallow The Sun als Referenzgruppe genannt, völlig zu Recht, vor allem die Gitarrenarbeit erinnert an die majestätischen Finnen.

MAJALIS machen Metal zum Wohlfühlen, trotz der Länge der Lieder verpassen sie ihnen eine ordentliche Portion Eingängigkeit, ohne dabei die Langzeitwirkung aus den Augen zu lassen. Schade, dass vorläufig nur eine EP vorliegt, diese Band würde ich auf der Langdistanz gerne mal hören und anchecken, ob sie das Niveau auch über mehr als „nur“ 26 Minuten halten können. Für die Zukunft sicher ein ganz heißer Tipp!

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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