Review Marrasmieli – Marrasmieli (EP)

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

MARRASMIELI sind eine finnische Pagan-Black-Metal-Band, die erst Anfang 2018 gegründet wurde. Direkt mit ihrem ersten Release landete die Band jetzt beim etablierten Underground-Label Naturmacht Productions, die dem Trio eine 200 Einheiten starke Digipak-Auflage zukommen lassen. „Marrasmieli“ ist eine zwei Songs starke EP, die eine tiefgründige und dunkle Melancholie erschaffen soll.

Ein Krähenschrei leitet die rund 20 Minuten Schaffen von Nattvind, Zannibal und Maelgor ein, die im ebenfalls selbstbetitelten Stück schnell in typisch melodischen Black Metal übergehen. Die Gitarrenleads kommen entsprechend unterkühlt daher und versprühen eine angenehm schneidende Atmosphäre klirrender Kälte. Auch der Gesang entspricht mindestens dem qualitativen Normalstandard des Genres, wenn nicht sogar etwas darüber. Gegen Ende werden die metallischen Anteile komplett zurückgefahren, dafür übernehmen die Akustikgitarre und liebliches Flötenspiel kurzzeitig die Federführung.

Das Herzstück ist allerdings das rund 13-minütige „What Nature Fears“, welches eigentlich alles beinhaltet, dass man an melodischem Black Metal nordischer Sorte mögen kann: Seien es die wehmütigen Gitarrenmelodien, die langgezogen-monotonen Sequenzen oder die an richtiger Stelle eingesetzten Screams. Auch in Sachen Tempo variieren MARRASMIELI innerhalb des Songs immer wieder, sodass keine Langeweile durch zu ausufernde und gleichbleibende Parts aufkommt. Auch Ambient-Parts finden in diesem Kontext einen Weg in die Komposition.

Das dreiköpfige Musikergespann MARRASMIELI, was übersetzt soviel wie Novembergeist bedeutet, liefert auf seiner ersten Veröffentlichung erstaunlich qualitatives Material ab. Nicht nur das Können an den Instrumenten weiß zu überzeugen, auch die Atmosphäre gefällt auf ganzer Linie. Lediglich in Sachen Gesang hätte die Produktion an einigen Stellen differenzierter sein können. Innovativ sind die drei Finnen dabei sicher nicht, aber manchmal zählt eben das Herzblut zur Sache. Dieser Plan geht hier nur mit minimalen Abstrichen auf. Bleibt zu hoffen, dass dieses Niveau auf dem ersten Longplayer gehalten werden kann.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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