Review Merlons Lichter – Lust

Nach unzähligen Umbenennungen und Besetzungswechseln bis zum Jahre 2001 (als man sich entschied fortan Merlons Lichter zu heißen) und nach über zehn Jahren Erfahrung im Musikgeschäft, legt das Sextett aus Erlangen nun den Nachfolger zu „Die Wahre Mutter Gottes“ vor. Drei Jahre hat sich die Band Zeit für ihr neues Werk gelassen. Eine lange Zeit, die sich aber vollends ausgezahlt hat!

Der Titel „Lust“ ist nämlich Programm. Schon das Cover und das Artwork stimmt einen auf diese buntgemischte Platte ein.So fängt es rockig flockig mit „Ich seh dich“ an. Schnell wird klar, dass die Band neben vielen Folk-Einflüssen und einer Vielzahl von Instrumenten vor allem auf erfrischende Rockmusik setzt. Abwechslung ist dabei garantiert, auch wenn man keine großartigen Songstruktur-Experimente erwarten sollte.
Die Gruppe verbreitet in ihren Songs stets eine lustvolle, fröhlich schöne Stimmung, der man sich einfach nicht entziehen kann. Eine sehr wichtige Säule der Musik ist die Poesie des Sängers P.G.. Dieser sprüht nur so von Lebensfreude und seine Texte verbreiten eine tolle Leichtigkeit des Seins mit viel Gefühl.
Die Mischung aus Instrumenten wie Violinen, Pfeiffen, Flöten, Klavier, Drehleyer, usw. und grooviger Rockmusik harmoniert so perfekt zusammen, dass man meint es wäre das Natürlichste der Welt diese miteinander zu vereinen.
Der Gesang ist sehr melodisch, er schwebt geradezu über der Erde. Jedoch ist er manchmal ein wenig zu monoton eingesetzt und wirkt an mancheh Stellen zu künstlich. Das Tempo ist überwiegend recht schnell gewählt, einige wenige Songs brechen da aus und sind langsamer und bedächtiger. Auf jeden Fall haben Merlons Lichter es geschafft einen eigenständigen Stil auf die Beine zu stellen.
Was vielleicht im Langzeittest etwas stören könnte ist die hohe Eingängigkeit, großartige Komplexität wird man hier natürlich nicht antreffen, aber das ist völlig klar.Die Produktion hingegen ist entsprechend der großen Erfahrung der einzelnen Musiker sehr gut ausgefallen. Die positive Atmosphäre wird exzellent rübergebracht.

Warum diese Band noch keinen kommerziellen Erfolg hat, ist mir allerdings schleierhaft. Verdient hat sie es allemal, denn diese Langgrille ist ansteckend. Sie macht genau das, was die Band will: Lust und gute Laune. Sie ist einfach nur schön und Balsam für die Seele. Natürlich ist die Scheibe kein Meisterwerk, aber jeder, der etwas mit Folk anfangen kann und zudem gerne mal was Harmonisches hören will, der sollte geradewegs zugreifen!

(Thomas)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert