Review Monox – Perception Changes

Viel gab es noch nicht zu hören von den Kroaten MONOX: So ist das Quintett jetzt zwar schon seit 2002 unterwegs, zu mehr als einer EP im Jahr 2009 hat es aber noch nicht gereicht. Jetzt zwängt man „Perception Changes“ in die Startlöcher und will zeigen, dass Kroatien mehr zu bieten hat als schöne Mittelmeerstrände, das WM-Halbfinale 1998 oder Donau-Wein. Dennoch schwingt bei der Platte stets ein Hauch Exotik mit.

Dies mag daran liegen, dass die Band nicht den üblichen Melodic-Death spielt, sondern eine ganze Menge moderner Einflüsse in den Sound einbaut. So haben die Riffs Ecken und Kanten dort, wo bei den Szene-Kollegen zum Teil die butterweichen Melodien regieren. Beides hat seinen Reiz, im Falle von MONOX muss man aber der Musik eine leichte Unausgegorenheit unterstellen. Irgendwie wirkt kein Song so richtig fertig und dies liegt nicht nur an der kurzen Laufzeit der einzelnen Lieder.
Gerade dieser Umstand kann ja durchaus interessant sein. Wenn das Songwriting eine hohe Stringenz und Dichte aufweist, ist dies meist förderlich für den Gesamtklang. „Perception Changes“ wirkt aber leider etwas unfertig. Nun könnte man der Band vorschlagen, beim nächsten Mal einfach etwas mehr Zeit ins Songwriting zu stecken, aber genau das haben die Kroaten ja eigentlich schon gemacht. Ob ein eiligeres Vorgehen beim nächsten Mal zu mehr Erfolg führt?
Zumindest ist die Band nicht gänzlich ohne Potential unterwegs, technisch ist das Level schon okay und Fronter Tonko könnte mit seiner an Robb Flynn erinnernden Stimme schon ein Trademark von MONOX werden. Zudem entdeckt man mit der Zeit und den Durchläufen tatsächlich ein paar gute Ansätze, so gefällt die Band vor allem immer dann, wenn sie sich mal ans Gaspedal herantraut. Blast-Beats haben schließlich noch keinem geschadet und mit der entsprechenden Produktion unter den Hufen kommt dann auch ordentlich Energie rüber. Oder man greift mal zu experimentellen Sounds wie bei „Life´s Worth“, welches den Gesamteindruck durchaus etwas aufzulockern vermag.

Unter dem Strich haben MONOX mit „Perception Changes“ ein echtes Mittelklasse-Album abgeliefert. Man tut sich schwer, echte Ausfälle auszumachen, ebenso problematisch wird die Suche nach den Perlen. Kann man schon mal so machen, für ein Mehr an Aufmerksamkeit muss aber auch mehr von der Band kommen: mehr Energie, mehr Fokussierung, mehr Leidenschaft.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Jan Müller

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert