Review Moonfrost – III

Black Metal in Kombination mit Post-Rock, Symphonic Metal, Thrash Metal oder Sludge ist ja nichts neues mehr. Black Metal in Kombination mit Post-Punk, Alternative Rock, Avantgarde Rock und Progressive Rock hingegen findet man nicht so häufig. Vor allem nicht auf einem Album. MOONFROST aus der Schweiz haben für ihren dritten Langspieler einfach mal ihren melodischen Black Metal über Bord geworfen und sich dazu entschlossen, so viele Genres wie möglich in die acht Songs von „III“ zu packen. Herausgekommen ist ein Album, dass stellenweise genauso verwirrend klingt, wie es das Cover vermuten lässt.

„Too Drugged To Dream“ startet mit Black-Metal-Drumming, schwenkt dann aber ziemlich schnell um auf Alternative Rock/Metal, zu dem sich schließlich noch heisere Growls gesellen, die schon wieder mehr nach Black Metal klingen. Irgendwie passt der Songtitel hier wie die Faust aufs Auge, klingt der Track doch wie eine wilde Fahrt durch allerlei Genres. Setzen MOONFROST diese Reise auch auf dem folgenden „Frontier Spirit“ fort, schwenken die Schweizer mit „Transitions“ einen komplett anderen Weg ein und servieren einen recht straighten Alternative-Black-Rock-Song mit einem fetten Solo. „Obsidian“ schließt die erste Hälfte des Albums ab und brilliert noch einmal mit einem ganzen Haufen verschiedener Einflüsse. Von atmosphärischen Melodien hin zu progressiv anmutenden Riffs schlagen MOONFROST hier einen musikalischen Haken nach dem anderen.

Doch gerade als man sich an diesen doch recht wilden Stilmix und die rauen Vocals gewohnt hat, verliert „III“ rapide an Dynamik. Während der zweiten Albumhälfte pendeln sich MOONFROST im Midtempo ein und liefern bei weitem nicht mehr so packende Riffs ab. Dieser Break kommt unerwartet und es scheint fast so, als wäre die Band hier dem alten A- und B-Seiten-Schema gefolgt. Lediglich „Halcyon“ vermag mit seinem Groove zu überzeugen.

Nicht erst ab der zweiten Albumhälfte fällt die ziemlich mittelmäßige Produktion des Albums auf. Klar könnte man jetzt sagen, dass es sich um die Scheibe einer Underground-Band handelt, aber niemand geringeres als Alan Douches zeichnet sich für den Sound von „III“ verantwortlich. Der Mann hat bereits für Converge und Mastodon gearbeitet und da bei weitem bessere Ergebnisse abgeliefert. „III“ klingt viel zu flach und blechern und büßt so einiges an Wucht und Dynamik ein.

MOONFROSTs drittes Album lässt sich wohl als eine Art ersten Schritt auf einem neuen Weg beschreiben. Vom melodischen Black Metal der Anfangszeit ist nichts mehr geblieben und der neue Sound braucht definitiv noch Feintuning. Dennoch sind unverkennbar gute Ansätze vorhanden, die neugierig auf die nächsten Veröffentlichungen machen.

Wertung: 6 / 10

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