Review Morgengrau – Blood Oracle

  • Label: Unspeakable Axe
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Death Metal

Death Metal mit weiblichen Growls ist immer noch eine Seltenheit. Bei den Meisten endet eine Aufzählung solcher Bands mit Arch Enemy. Eine weitere Truppe die man definitiv auf dem Schirm haben sollte sind MORGENGRAU aus Texas. Mit Erika Morgengrau hat die Band eine echte Powerfrau am Mikro, deren tiefe Growls locker mit der männlichen Konkurrenz mithalten können. Mit „Blood Oracle“ veröffentlichen die Amis nun ihr zweites Album und servieren darauf eine recht klassische und dennoch frisch wirkende Mischung aus europäischen und amerikanischen Death Metal. Produziert wurde das Ganze von Harris Johns, der schon Alben von Celtic Frost oder Voivod veredeln durfte.

Der Einstieg in die Scheibe mit dem Titelsong fällt allerdings erstmal etwas doomig aus. Bedrohlich baut sich der Song auf, bis schließlich Doublebass und Growls einsteigen. Im ersten Moment ist man von der stimmlichen Leistung der Frontfrau überrascht, sind die Vocals doch extrem tief und böse. Aber auch die Musiker müssen sich nicht verstecken. Die Riffs und Drumarbeit im folgenden „Wolves Of Thirteen“ und besonders auch bei „Forced Exodus“ sind großes Death-Metal-Kino! Der alles zermalmende Break bei letzterem ist ein grandioses Zusammenwirken von Gitarre und Schlagzeug. Sessions-Drummer K Elrod arbeitet präzise und punktiert und verleiht den Songs so eine enorme Wucht und Durchschlagskraft.

Zwar sind die Riffs zu großen Teilen typisch für Death Metal, doch erinnern manche Passagen an das Werk von Band wie Celtic Frost oder Deicide. Man achte nur auf den Anfang von „Poised At The Pricipice Of Doom“. Diese morbide und dunkle Aura hebt MORGENGRAU ab von der Masse an sonstigen Todesstahl-Bands, die heutzutage leider oftmals entweder extrem verkopfte oder frech kopierte Alben veröffentlichen. Spannend ist in diesem Zusammenhang auch das asiatisch anmutende Zwischenspiel „Incipit Bellum“, gerne mehr davon.

Einen Schwachpunkt hat „Blood Oracle“ aber doch, die einzelnen Songs hätten etwas mehr Abwechslung vertragen. Musikalisch vergleichbare Bands wie Asphyx oder Pestilence agieren noch einen Ticken variabler und unvorhersehbarer. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei erst um das zweite Album der Texaner handelt. Alles in allem können MORGENGRAU aber überzeugen. Das die Band konsequent auf extrem technische Parts oder plakative Zitate klassischer Alben verzichtet und stattdessen einen ganz eigenen Weg geht ist dabei ein großer Pluspunkt. Wer dann noch eine stimmlich so überragende Frontfrau aufweisen kann, kann eigentlich nicht mehr viel verkehrt machen.

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Wertung: 8 / 10

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