Review Morgul Blade – Fell Sorcery Abounds

Kettenrüstungen aus dem Schrank, Langschwerter gewetzt, jetzt wird gekämpft! Zwei Jahre nach ihrer Debüt-EP „Harbingers Of Power And The World’s End” warten MORGUL BLADE mit ihrem ersten Langspieler „Fell Sorcery Abounds“ auf. Dabei geben die Bildsprache und Titelwahl bereits vor, was der Hörer zu erwarten hat: echten Metal! Die Truppe aus Pennsylvania biegt aber kurz vor Manowar links ab und landet so in derselben Gasse wie die mittleren Bathory.  Wer also auf True Metal steht, mit schwarzmetallischen Einschüben aber nichts anfangen kann, der wird mit MORGUL BLADE wohl nicht glücklich werden.

Dabei leitet das eröffnende „He Who Sits Upon The Black Throne Of Angmar / The Morgul Blade” zuerst auf eine falsche Fährte. Der Track wird von einem lupenreinen Dungeon-Synth-Teil eingeleitet, bevor sich die Nummer in der zweiten Hälfte zu epischem Black Metal à la Immortal entwickelt. Diese Abwechslung halten MORGUL BLADE über die gesamte Spielzeit aufrecht. „Sons Of The Night“ ist in seiner Grundstruktur ein simpler Rocker. Lediglich durch kehligen Gesang und eingestreute Blasts brechen MORGUL BLADE aus dem Schema. „Oak In The Mist“ kommt als ruhiges, balladeskes Zwischenspiel daher. Der Titeltrack mit seinem pathosbeladenen Klargesang, Chören und getragenen Momenten ist zum Abschluss noch einmal episch und ausladend. Das bereits von der EP bekannte „The Five Will Ride At Dawn“ oder „The Beacons Must Be Lit!“ sind hymnisch und bewegen sich die meiste Zeit im Midtempo. Letzteres erfreut aber mit einem starken, finsteren Schlussakkord. In Sachen Heavy Metal wird hier also die komplette Palette abgebildet. Dazu kann das Schwert vortrefflich in die Höhe gestreckt werden – alternativ auch die Faust.

Klar, neu ist das alles nicht. Vielmehr verstehen es MORGUL BLADE, bekannte Versatzstücke zu einem spannenden, neuen Mix zusammenzubauen. Das ist immer noch nicht originell, dafür aber über seine 35 Minuten durchweg unterhaltsam. Wer also ein Faible für traditionellen Metal mit leichtem Black-Einschlag (vor allem im Gesang) hat, sollte sich „Fell Sorcery Abounds“ zu Gemüte führen. Diesem Debüt wohnt noch der ungestüme Geist eines Erstlings inne. Spannend wird es sein, zu beobachten, ob sich MORGUL BLADE in Zukunft auf eine bestimmte Richtung festlegen. Damit könnte noch einmal eine Steigerung der Qualität einhergehen – etwa in Richung Eternal Champion oder Visigoth.

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Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Manuel Stein

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