Schweden ist, neben Norwegen natürlich, das Land des Black Metal, so viel ist klar – eine entsprechend vitale Szene die logische Konsequenz. Dass aber trotz des Überangebots und, wie man es dem Skandinavier gerne unterstellt, quasi in die Wiege gelegter Black Metal-Fachkundigkeit immer wieder passieren kann, dass Bands wie MYHRDING einen Vertrag bei halbwegs renomierten Labels bekommen, ist mir schier unbegreiflich…
So haben MYHRDING mit Nazgûl/Naahz von Blodsrit als Sänger allerhöchstens einen B-Prominentenbonus auf ihrer Seite, der ihre erste EP jedoch musikalisch leider auch nicht über das Niveau absoluten Durchschnitts zu heben vermag: In völlig gesichtslosem Sound, der weder Black Metal-Bösartigkeit noch den Druck einer Death Metal-Produktion aufweist, plätschern die fünf Songs mit spannenden Titeln wie „Kampfsång“ oder „Fight For All Demise“ vor sich hin: Belanglose Melodien, wie sie Kampfar ebensogut wie Amon Amarth oder Sworn in ihren jeweils schwächsten Momenten verwenden könnten, plätschern hier aus den Boxen, dazu uninspiriertes Drumming und 08/15-Gesang. Danke, der nächste.
„Plätschern die fünf Songs…“? Nunja, nicht so ganz – wird man doch im letzten Track von einer wirklich schönen Melodie aus der Trance gerissen, in der Hoffnung, MYHRDING hätten beim Songwriting zumindest einen lichten Augenblick durchlebt… um nur wenig später desillusioniert zurück in den Sessel zu sinken – handelt es sich doch weniger um einen kreativen Höhepunkt, denn einen interpretatorischen Tiefschlag, hat man es bei „Alt Lys Er Svunnet Hen“ natürlich mit einem Cover des Dimmu Borgir-Klassikers von deren Debüt „Stormblåst“ zu tun. Dieser jedoch ist derart gefühls- und verständnislos eingeprügelt, dass von der Atmosphäre des im Original wirklich mächtigen Songs wirklicht nichts erhalten bleibt denn die wirklich unzerstörbare zentralen Melodie. Wer kommt aber auch auf die abstruse Idee, einen „Stormblåst“-Song ohne Keyboard zu spielen…
Was MYHRDING hier abliefern, ist für sich genommen nicht schlecht, insgesamt jedoch derart belanglos, uninspiriert und leider auch, wie man hinsichtlich des miesen Artworks und der technischen Umsetzung des Songmaterials sagen muss, lieblos zusammengestellt, dass man sich fragt, was MYHR mit diesem DING (haha) eigentlich zu erreichen Gedenken – Ruhm und Anerkennung werden es nicht sein, so viel ist sicher.
Keine Wertung