Review Natvre’s – Wrath

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Black Metal

Ein paar griechische Metal-Bands wie beispielsweise Rotting Christ oder Septicflesh haben bereits internationale Bekanntheit erlangt. Dass es in der Wiege der Demokratie aber auch tollen Underground-Metal gibt, beweisen NATVRE’S mit ihrem Debüt „Wrath“, das sie nicht einmal ein Jahr nach ihrer Gründung veröffentlichten. Wie man bereits dem unheimlichen Artwork entnehmen kann, spielt das griechische Trio eine bösartige, ungeschliffene Form des Black Metals. Einer etwaigen Neugier sollte man hier eindeutig nachgeben, es lohnt sich.

„Wrath“ ist eine Dreiviertelstunde tiefstes Schwarz, das Cover verspricht da keinesfalls zu viel. Der vergleichsweise kurze Opener „Lazarines“ legt mit stark verzerrten, wuchtigen Gitarren und ebenso verzerrten, diabolischen Screams gleich mal richtig los. Zugegeben, die Riffs sind teilweise fast schon zu holprig, auch auf den späteren Tracks, aber eine solche Wucht auf den Hörer loszulassen, obwohl gezielt nur von Zeit zu Zeit auf Blasts zurückgegriffen wird, ist eine Leistung, die NATVRE’S in beachtlicher Weise erbringen.
Verschnaufpausen gibt es kaum welche, die einzige, die länger als ein paar Sekunden andauert, begegnet uns mit „Hinterland“, das dafür mit achteinhalb Minuten der längste Song der Platte ist. In puncto Atmosphäre kann es ebenjener Track allerdings locker mit jedem Dark-Ambient-Stück aufnehmen. Doch auch sonst ist „Wrath“ sehr stimmungsvoll, natürlich im düsteren Sinne. Der Grund dafür sind vor allem die bereits erwähnten Gitarren und Vocals, ganz besonders das pechschwarze Tremolo-Picking in „Endless“ und der fast schon rituelle Gesang in „Natvre’s War“.
Dass NATVRE’S so düster klingen, ist aber auch zu großen Teilen der Produktion geschuldet. Der Sound ist sehr roh und verzerrt, also nicht so steril wie sonstige moderne Alben dieses Genres, aber auch nicht so dünn und verwaschen wie beispielsweise Burzum. Stattdessen ist die Musik hier unglaublich druckvoll und brutal, ohne allzu chaotisch zu klingen. Damit hat es sich dann auch schon, NATVRE’S kommen auch ohne schwülstige Keyboards, Electro-Sounds oder andere Spielereien bestens aus. Man könnte den Griechen noch vorwerfen, dass sie ihre Songs zu oft dissonant ausklingen lassen oder dass sich die Tracks etwas zu sehr ähneln, aber eigentlich fällt nichts davon wirklich störend ins Gewicht.

„Wrath“ ist alles in allem ein guter Mittelweg für all jene, denen aktueller Black Metal im Stil von Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir zu sauber ist, die sich aber auch kein Low-Fi-Oldschool-Gekratze wie von den alten Darkthrone anhören will. NATVRE’S ziehen beinhart ihr Ding durch, zwar nicht übermäßig innovativ, aber verdammt düster, heavy und rau. Noch gibt es etwas Raum nach oben, aber ihr Debüt weiß schon mal außergewöhnlich gut zu gefallen, da kann man wirklich nur hoffen, dass man in Zukunft noch mehr von NATVRE’S hören wird.

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Wertung: 7.5 / 10

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