Review Neal Morse – Send The Fire (Worship Sessions Vol. 2)

Erst im letzten Jahr hatte Neal Morse zu seiner allerersten Acoustic-Worship-Tour das Lobpreis-Album “Lead Me Lord” als Quasi-Geschenk für das Publikum im Gepäck – lediglich eine kleine Spende hat er für das Album erbeten.

Im Februar und März dieses Jahres hat Neal Europa wieder besucht und in zahlreichen Kirchen, Gemeindehäusern und Büchereien seine Mischung aus Konzert und Gottesdienst präsentiert. Im Rahmen dieser Events gab es dann auch „Send The Fire“, sein zweites absolut reines Worship-Album, zum mitnehmen. Im Unterschied zum ersten Worship-Werk jedoch, musste der Interessent dieses Mal 15 Euro dafür bezahlen. Für diejenigen, die nicht „Die-Hard“ Neal-Fans sind oder religiös interessiert, dürfte das Album zwar wieder verzichtbar sein – wer jedoch „Lead Me Lord“ gut fand, sollte sich auch das neue Worship-Album in den Schrank stellen.

Im Gegensatz zu „Lead Me Lord“ gibt es hier nicht nur melancholische Songs zu hören. Neal präsentiert im Grunde eine Mischung aus dem klassischen, an Gospels und Spirituals erinnernden ersten Worship-Album und teilweise sehr pop-orientierten Stücken, die beinahe chartkompatibel daherkommen, aber natürlich ebenso christliche Lyrics aufweisen. Insgesamt gibt es zehn Eigenkompositionen und zwei Coversongs zu hören. Songs wie „Come Unto Me“ und „Send The Fire“, insbesondere aber das modern klingende „There Is Life“ sind schon sehr erfrischend arrangiert und nicht mehr so angestaubt-konservativ im Sound wie noch das Material von „Lead Me Lord“. Aus diesem Grund ist „Send The Fire“ diesmal auch besonders jugendlichen Christen mit freikirchlichem Background zu empfehlen. Besonders auffällig ist auch, dass dieses Album etwas professioneller produziert ist. Zwar entstand es ebenfalls komplett bei Neal im Homestudio unter Mithilfe von Freunden aus seiner Gemeinde, dennoch ist der Sound voller, breiter und wirkt eben irgendwie frischer und lebhafter. Auch gibt es hier interessantere Arrangements als auf dem ersten Lopreis-Werk: Der Hörer bekommt Saxophon-Soli, E-Gitarren-Soloabfahrten, Hammondorgel und Akustikgitarre auf die Ohren. Die Instrumentierung der Songs ist demzufolge wesentlich abwechslungsreicher als zuvor. Mehrere Songs sprengen das „Fünf-Minuten“-Format und mit „Cloudburst“ hat es sogar ein beinahe proggiger Song auf das Album geschafft, der etliche verschiedene Stimmungen bietet.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Worship-Album Nummero 2 eigentlich in allen Belangen das erste Werk übertrifft. Sicherlich keine Musik für jedermann und alle Lebenslagen, aber in speziellen Momenten eben doch sehr schön. Auch „Send The Fire“ kann man über die Bezugsquellen „Just For Kicks“ ( unter www.justforkicks.de ) und Asaph-Musik ( www.asaphshop.net ) bestellen.Im Übrigen sehe ich keinerlei Problem darin, dass Neal für dieses Album dieses Mal auf seinen Veranstaltungen Geld verlangt hat. Erstens besteht ja für niemanden die Pflicht, dieses Album zu kaufen und zweitens muss auch Neal eine solche Reise durch Europa irgendwie finanzieren. Da die Konzerte kostenlos sind und er auch von den örtlichen Veranstaltern keinen Cent haben möchte, ist Merchandising eigentlich die einzige Art und Weise, eine solche Reise nicht zu einem Verlustgeschäft zu machen.

Keine Wertung

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