Review Nebunam – Nebunam (EP)

Mit Wiederveröffentlichungen von Songs in neuem Kontext ist es ja immer so eine Sache: Je nachdem, wie viel Zeit zwischen Originalaufnahme und Rerelease steht, hat man sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt und das neue Material passt vielleicht garnicht all zu gut zu dem alten. Normalerweise sind es dann jedoch eher die älteren Songs, die primitiver oder schlicht „langweiliger“ sind… nicht so im Falle NEBULAM und ihrer ersten Zweitrack-EP.

Auf dieser finden sich nämlich mit dem bereits auf der Demo veröffentlichten „A Winter’s Tale“ sowie dem neuen „Sturm“ zwei Songs, die unterschiedlicher kaum sein könnten… wobei „A Winter’s Tale“ definitiv den besseren Teil der knapp 25-Minütigen Veröffentlichung ausmacht: Bereits das erste Riff geht gut ins Ohr, die Komposition ist griffig und eingängig, und auch, wenn sie bisweilen vielleicht einen Zacken zu monoton ausgefallen ist, bekommt der geneigte Hörer hier doch einen schönen Brocken Melodic Black Metal vorgeworfen – vielleicht nicht gerade sensationell einfallsreich, alles in allem aber in sich stimmig und mit einer recht dichten Atmosphäre. Und auch wenn man sich bei einigen Riffwechseln fragt, warum an dieser Stelle nicht einfach ein neuer Song begonnen wurde, weiß das Stück durchaus zu gefallen… und zwar deutlich besser als das neuere „Sturm“. In diesem wurden die epischeren Passagen offensichtlich durch monotone ersetzt, was auf die Dauer… nunja, eben monoton klingt. Wirklich schlecht ist auch das nicht, über elf Minuten vermag es jedoch bei aller Liebe nicht zu begeistern.
Wirklich schlecht – und das leider bei beiden Songs – ist nur der Drumcomputer, der nicht nur wirklich billig und in den harten Passagen eher nach einer Dampfmaschine denn nach einem Schlagzeug klingt, sondern auch noch derart primitiv programmiert wurde, dass man sich fragt, ob es nicht weniger Arbeit gewesen wäre, einen Schlagzeuger auf diesem Niveau zu finden, denn die Drumspuren zu programmieren…

Alles in allem bieten NEBUNAM auf 25 Minuten einige wirklich gute Ideen, die in den viel zu langen Songs leider bisweilen untergehen – das Potential, den Hörer über 10 Minuten bei der Stange zu halten haben die Songs nämlich leider noch nicht. Ersetzt man für die Zukunft aber den Drumcomputer durch einen echten Schlagzeuger und serviert seine Ideen vielleicht in mehreren kleineren Portionen, könnte ich mir gut vorstellen, dass das NEBUNAM-Debütalbum interessant werden könnte…

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert