Review Nelly Olsen – Nelly Olsen

Finest Schmusedoom aus Leipzig. So präsentiert sich die Band NELLY OLSEN, die mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum die Herzen von Musikliebhabern erobern möchte. Ob dieser Plan aufgeht und wie die knapp 40 Minuten in vier Songs gestaltet wurden, möchte euch das folgende Review näherbringen.

Der ausschlaggebende Köder war das Anpreisen des gebotenen Materials mit Ähnlichkeiten zu Kyuss und den Isländern Sólstafir. Somit ist es weniger verwunderlich, dass die Songs größtenteils im überlangen Bereich agieren, aber auch in puncto Songaufbau kann man durchaus Parallelen ziehen. Langsame, atmosphärische Parts schleppen sich dahin und bauen sich zäh auf, bis eine härtere Gangart eingeschlagen wird, die irgendwo im Raum zwischen Post-Metal und staubtrockenem Stoner Rock anzusiedeln ist. Auf diese musikalische Untermalung trifft erdig-knackiger Rockgesang in englischer Sprache. Das heißt, wenn er denn eingesetzt wird. Oftmals agiert die Band über weite Teile nämlich vollständig instrumental. Ohne die stimmliche Leistung schmälern zu wollen, denn diese geht qualitativ völlig in Ordnung, steht ihnen diese Herangehensweise am besten. Der Produktion muss man zugutehalten, dass sie sehr echt wirkt und womöglich nicht viel an den Reglern gedreht wurde.

NELLY OLSEN haben mit ihrem Promotext nicht zu viel versprochen. Wenn man zwei Bands als Referenz heranziehen möchte, wären das die bereits oben erwähnten Musiker. Dennoch bleibt genug Eigenständigkeit übrig, da man sich nicht als bloße Kopie verkauft. Wer Stoner Rock mit Anleihen von Post-Rock und Progressive Metal zu seinen Vorlieben zählt, wird mit diesem Debütalbum Freude haben. Hoffentlich bekommt man noch mehr von den Leipzigern zu hören. Das Album „Nelly Olsen“ ist als Download oder auf grünem Vinyl erhältlich.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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