Review Nick Oliveri – No Hits At All Vol. IV

„Can’t Remember Exactly What Instrument Was Played Or Who Played On What On This Tune.“ Diese „Additional Note“ im Booklet von „No Hits At All Vol. IV“ lässt keine Rückschlüsse darauf zu, ob NICK OLIVERI sich aufgrund des Konsums einer möglicherweise illegalen Substanz nicht mehr daran erinnert, oder ob es daran liegt, dass der Output des umtriebigen US-Amerikaners einfach zu groß ist. Immerhin handelt es sich bei der vorliegenden Veröffentlichung bereits um den vierten Teil seiner Loseblattsammlungs-Compilation-Serie. Ist der Name Programm oder gibt es vielleicht doch den einen oder anderen Hit auf die Ohren?

Soviel sei schon mal verraten: Sowohl die musikalische als auch die tontechnische Qualität variiert auf „No Hits At All Vol. IV“ (entsprechend den vorangegangenen Teilen) ziemlich. Unter den acht Tracks befinden sich somit durchaus ein paar wenige Perlen, es gibt aber auch viel Belangloses, im schlimmsten Fall sogar Nervtötendes, zu hören. In die erste Kategorie gehören mit Sicherheit die groovige Stoner-Nummer „Hanging Low“, die NICK OLIVERI mit dem französischen Produzenten Matthieu Vatimbella und Alain Johannes (u. a. Queens Of The Stone Age und Them Crooked Vultures) aufgenommen hat oder auch das punkige „Super Hero“. Das Ramones-Cover „Suzy Is A Headbanger“, das der ehemalige Kyuss– und Queens-Of-The-Stone-Age-Musiker mit der L7-Bassistin Jennifer Finch im Rahmen des „Brats-On-The-Beat“-Projekts für ein Kinderkrankenhaus aufgenommen hat, macht ebenfalls Spaß. In die zweite Kategorie gehören ohne Frage das akustische „Endless Vacation“, dass mit seinem aufgesetzten Gegröhle sogar auf die knappe Spielzeit von unter zwei Minuten nervt, aber auch das überflüssige Drei-Akkorde-Geschrammel „Fuck You Up And Get High“. Während die postiiv erwähnten Tracks zumindest halbwegs ausproduziert sind, handelt es sich bei den restlichen Stücken in den meisten Fällen gefühlt um kaum nachbearbeitete Proberaummitschnitte.

Mit einer Gesamtspielzeit von unter 20 Minuten und einer Durchschnittssonglänge von etwas über zwei Minuten ist „No Hits At All Vol. IV“ kompakt genug, um dem Zuhörer nicht völlig auf den Sack zu gehen. Aber man hätte vielleicht die eine oder andere Nummer ruhig nochmal ein bisschen überarbeiten oder überhaupt irgendwie bearbeiten können. Zum Beispiel ansatzweise mischen oder halbwegs vernüftig mastern, damit so etwas wie ein homogener Eindruck entsteht. Fans und Sammler können sich über eine weitere Gelegenheit freuen, ihre NICK-OLIVERI-Sammlung zu vervollständigen. Alle anderen können sich den Kauf eigentlich sparen. Dann wartet man doch lieber auf ein neues Mondo-Generator-Album.

Wertung: 4 / 10

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