Review Of Legends – Stranded

Wenn Promotexte von “berühmten” Bands erzählen, von denen ich persönlich noch nie etwas gehört habe, ist das meist kein guter Einstieg. So ist es bei OF LEGENDS, einem Quasi-Einmann-Projekt in Person von Luis Dubuc, der bis auf die Drums alle Instrumente selber einspielte. Berühmt ist er angeblich seit seinem Projekt „The Secret Handshake“ – schonmal gehört? Naja, vielleicht ist es einfach nur nicht bis nach Deutschland durchgedrungen.

„Stranded“ könnte auch berühmt werden. Ja, auf jeden Fall. Und zwar dafür, dass ich noch nie so etwas Eintöniges, Einfallsloses und musikalisch brutalst Primitives gehört habe. Die Sache ist die: Wenn man sich durch „Nothing Matters“ durchgekämpft hat (das es bereits schafft, in Sachen Monotonie neue Maßstäbe zu setzen, und zwar durch die dreiminütige Wiederholung des immerselben Power-Chords), hat man noch die Hoffnung, dass es während den folgenden Liedern spannender werden könnte – ich dachte mir auch zuerst: Klingt wie ein (sehr) billiger Abklatsch von Ion Dissonance und War From A Harlots Mouth. Langweilige, core-lastige Riffs, dazu minimal variableres Schlagzeugspiel und saft- und kraftloses, ob seiner Tonlage rekordverdächtig schnell an den Nerven zehrendes Gekeife – das ist der Sound von „Of Legions“ aka Luis Dubuc. Aber es sind ja noch neun Songs. Es wird sicher noch besser. Doch mit Schrecken muss ich feststellen: Es kommt NOCH viel schlimmer. Denn die folgenden neun Lieder machen einfach genau das, was Track eins bereits tut: Ewig lange, immer und immer wieder, die gleichen Power Chords (oder aus maximal drei Power Chords bestehende Riffs) aneinander reihen. Das ist wirklich so bar jeglicher Hörbarkeit, dass mir nach dem ersten Hördurchlauf erstmal die Worte gefehlt haben, und dass es mit fortlaufender Dauer immer unerträglicher wird, versteht sich wohl von selbst, genauso wie die Tatsache, dass auch das Schlagzeug stets quasi durchgehend denselben Beat spielt.

Gerne würde ich jetzt irgendwas hervorheben: Melodien. Breaks. Coole Riffs. Soli. Irgendwas. Aber “Stranded” gibt einfach nichts her.Zu all dem, was ich bereits gesagt habe, passt, dass dieses Album nicht mal 25 Minuten lang ist. Und das wird dann wahrscheinlich noch mit Verweisen auf die bereits erbrachten, großartigen Leistungen des Herrn Dubuc als tolles Album verkauft, und dem Hörer werden zehn bis fünfzehn Euro aus der Tasche gezogen.

Schund ist für dieses furchtbare Album lange kein Ausdruck. Mit viel Phantasie könnte man dieser Platte ein schmeichelhaftes Fazit ausstellen. Es müsste dann in etwa lauten: „„Stranded“ erreicht in seinen besten Momenten wahrhaft musikähnliche Ausmaße.“ Sehr passend auch der abschließende Satz des Promo-Textes: „You have been warned.“ Darauf kann ich nur antworten: „Not nearly enough.“ Einen halben Punkt oberhalb der Höchststrafe gibt es dafür, dass Luis Dubuc definitiv Power Chords spielen kann und Drummer Travis Orbin offenbar weiß, wo sich beim Schlagzeug die Snare befindet.

Wertung: 1.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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