Albumcover OMOPHAGIA

Review Omophagia – Rebirth In Black

Neues aus dem Hause Unique Leader Records – allerdings anders als erwartet. Denn während die letzten Veröffentlichungen des kalifornischen Labels sehr (Blackened-)Deathcore-lastig waren, schickt Unique Leader Records nun ein Tech-Death-Spektakel und einen Anwärter für das spannendste Album ebenjenes Genres ins Rennen – „Rebirth In Black“ von OMOPHAGIA.

Drei Jahre nach dem ebenso vertrackt benannten wie auch klingenden Album „646965“ legt das Schweizer Quintett damit Album Nummer vier vor – mit 46 Minuten Spielzeit das bis dato längste seiner Diskografie. Dass es sich bei „Rebirth In Black“ um alles andere als um ein langwieriges, sprich zähes Unterfangen handelt, dürfte jeder Technical-Death-Metal-Fan erahnen, der bereits in den vergangenen Jahren über OMOPHAGIA gestolpert ist.

Allein schon wie sich das Ende des selbstbetitelten Intros in den nachfolgenden Song „The Consequences Of Guilt“ auflöst, ist gigantisch. Das Zusammenspiel beider Gitarristen demonstriert nicht nur die typische OMOPHAGIA-Melodik mit den wohl mit einprägsamsten Licks innerhalb des Tech Death, sondern auch die klinisch-brutale Präzision, mit der die Schweizer auf hohem Tempo wie auch Niveau agieren. Dass das Quintett allerdings auch mit angezogener Geschwindigkeit noch immer großartig klingt, beweisen OMOPHAGIA direkt mit dem nächsten Song „Redemption In Self Destruction“, ein Feature mit der Personifizierung des technischen Gitarrenspiels, Karl Sanders (Nile). Eine melodische Walze mit hitverdächtigem Charme!

Die bereits vom Vorgänger bekannten symphonischen Einschübe fanden auch auf „Rebirth In Black“ wieder Einzug, wobei OMOPHAGIA sie auch weiterhin nur als stimmungsschaffendes Element besonders zu Beginn („Redemption In Self Destruction“) oder im Mittelteil eines Tracks („Rebirth In Black“, „The Plague“) nutzen und von einem großflächigeren Einsatz wie bei Shadow Of Intent weiterhin absehen. Glück für den Hörer, der mit dem anspruchsvollen Drumming und dem facettenreichen Spiel beider Gitarristen bereits genügend zu verarbeiten hat.

Eher Tech-Death-untypisch und OMOPHAGIA-typisch bleibt weiterhin die Entwicklung der Songs. Die Schweizer geben ihren Tracks Zeit, sich zu entwickeln, sich zu steigern („Thoughts Of The Earth“). Riffs wiederholen sich, wiederkehrende Motive bilden einen Rahmen um die Songs („Serve As Slave“), ohne dass der Sound von OMOPHAGIA dabei an Komplexität verliert. Deswegen sind auch längere Tracks wie der Titelsong oder „Insights Of A Dying Man“ keine überbordende Ansammlung technischer Raffinesse an den Instrumenten, sondern mausern sich zu kurzweiligen Liedern mit hohem Wiederholungsfaktor.

OMOPHAGIA legen mit ihrem vierten Album „Rebirth In Black“ einen unterhaltsamen Tech-Death-Koloss vor, der die Messlatte für stimmungsvollen und dennoch abwechslungsreichen Technical Death Metal in schwer erreichbare Höhen katapultiert. Wer Platten von Unique Leader Records allerdings wegen der größtenteils zutreffenden Deathcore-Garantie kauft, wird mit OMOPHAGIA nur bedingt Freude haben.

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Wertung: 9 / 10

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