Review Orion Riders – A New Dawn

  • Label: Alive
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Heavy Metal

Seit 1997 schon existiert die italienische Heavy/Progressive Metal Band Orion Riders. Sie spielten einige Demos ein, die im italienischen Undergroundbereich große Anerkennung fanden. Zunächst stand Vincent Tateford am Mikrofon, der im Laufe der Zeit aber durch Joe Lombardo ersetzt wurde. Dieser trägt einen unheimlich melodiösen stimmlichen Part bei. Gitarrentechnisch gingen die Orion Riders mehr und mehr in Richtung „Twin Guitars“ und überzeugend durch progressives und enorm rhytmisches Riffing.

Am 23. Januar 2004 wird ihre Debüt-CD „A New Dawn“ über Lion Music / Al!ve Music herausgebracht. In Zusammenarbeit mit der deutschen Promotionagentur GerMusica bekam ich dieses Werk schon zugeschickt und nutze mal die Gelegenheit zu einem Vorabreview des Orion Riders Debüts.

Los geht es mit dem stilvollen Intro „In Memory“, welches durch klassische Musik überzeugt und kaum ahnen lässt, welche musikalisch Richtung dieses Album einschlagen wird. Aber schon beim ersten richtigen Song „Whispers“ ist die Stilrichtung schon eher zu erkennen. Eingängige, starke Riffs leiten den Song ein und krachende Akkorde lassen endgültig auf Power/Heavy Metal der ganz klassischen Art schließen. Das Lied besticht mit wunderbar galoppierenden Riffs, wie man es etwa von Iced Earth gewöhnt ist. Der hohe Gesang von Joe Lombardo passt prima dazu und rundet das Konzept der Band gelungen ab. Inmitten dieses zweiten Liedes erwarten den Hören absolut eingängige Rhytmen, die Lust auf mehr machen. Vielseitige Soli zeugen von Musikern, die ihr Werk bestens im Griff haben.

In progressiver Manier geht der Titeltrack los. Teilweise erinnert mich die Stimme von Lombardo etwas an James LaBrie von Dream Theater. Allerdings singt dieser wohl nicht ganz so hoch, aber Parallelen – durchaus auch zwischen den Orion Riders und Dream Theater an sich – sind stellenweise erkennbar. Das dritte Stück ist zwischenzeitlich enorm schnell, vielfältig und vorallem melodiös. In all den knapp sieben Minuten hört man die Spielfreude der Band heraus und wird mit abwechselungsreichen Rhytmen geradezu gefesselt.
Schon etwas mysteriöser kommt „Leave the Shades Behind“ daher. Wie der Beginn des Songs vermuten lässt, steckt hinter den gefühlvollen Startklängen ein starker Song, der ebenso vielfältig ist, wie das ganze bis dahin gehörte Album. Die enormen „Frickel-Riffs“ runden durchweg jeden Song zu einem ganz starken ab.
Kirchliche Stimmung erwartet den Hörer beim fünften Stück „Lacrimae Angeli“, welcher 50 Sekunden dauert. Beim nächsten Stück, „Light and Dark“ hingegen geht es wieder wesentlich härter zur Sache. Ein Power Metal Geschoss erster Güte dröhnt aus den Boxen. Besonders überzeugend sind hierbei die stark eingesetzten Schlagzeug- und Gitarreneinlagen. Zudem fallen hierbei besonders die Keyboards auf, die neben dem Schlagzeug von Tony Zappa bedient werden. Klassische Choresgesänge sind ebenfalls dabei, was das Lied insgesamt nicht mehr als reinen Power Metal Song durchgehen lässt, da es ebenso ruhige und einfühlsame Parts hat. Ein ganz starker Song. Die Keyboards gegen Ende, die die mal wieder fantastisch galoppierenden Riffs begleiten, lassen etwas an Rammstein erinnern.

Der letzte Abschnitt des Debüts wird durch „Life’s best Days“ eingeleitet. Ein Song der quasi mit den täglichen Geräuschen auf der Straße beginnt. Es folgt ein ruhiges, anspruchsvolles Keyboard-Solo und ebenso ruhigen, gefühlvollen Gesang. Von Schlagzeug, Bass und Gitarren ist nichts zu hören. Was sich aber anderthalb Minuten ändern soll. „Life’s Best Days“ ist eine einwandfreie Metalballade, die sich nicht verstecken muss. Wie hierbei die Instrumente zum Einsatz kommen hört sich großartig an, so gibt es starke Soli mit guter Schlagzeugbegleitung und schöne Bassläufe.
„Necturne“ beginnt wie etwa ein Konzert-Intro einer Death Metalband wie Vader. Hohe Töne erklingen, im Hintergrund ganz tiefe Töne. Allzu lange muss man sich dieses „Extra“ allerdings nicht anhören, da es nur gut anderthalb Minuten dauert.
Zum Abschluss geht es bei der „Old Symphony“ wieder richtig heavy zur Sache, mit Schnelligkeit wird nicht gegeizt und Sänger Joe Lombardo setzt sein Organ nochmal so richtig vielfältig ein. Ein starker Debütabschluss von über sechs Minuten, der erneut, schöne Soli dabei hat und eine dauerhafte getretene Basedrum.

Obwohl das eigentlich nicht meine Musikrichtung ist, muss ich zugeben, dass „A New Dawn“ ein wirklich anspruchsvoller Studioerstling ist. Die Orion Riders werden sicherlich eine recht große Fangemeinschaft verbuchen können, sollten sie durch ihr Label richtige Unterstützung genießen können. Jedenfalls ist das Album sehr stark und bietet durchweg spannende Strukturen und perfekte instrumentale Einlagen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert