Review Panphage – Jord

  • Label: Nordvis
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Das schwedische Ein-Mann-Projekt PANPHAGE existiert eigentlich schon gar nicht mehr. Bereits im letzten Jahr gab Mastermind Fjällbrandt die Auflösung bekannt. Mit „Jord“ erscheint aber erst jetzt das letzte Album über Nordvis.

„Jord“ ist ein echtes Juwel in der Flut von Underground-Veröffentlichungen. Die Mischung aus klassischem 90er-Black-Metal, Viking-Elementen und Folk ist zwar nichts Neues, aber PANPHAGE erschaffen eine ganz eigene und mitreißende Atmosphäre. Bestimmendes Element auf „Jord“ ist aber ganz klar oldschooliger Black Metal. Songs wie “ Ygg (En Visa Om Julen)“ oder „Som Man Sår Får Man Skrda“ atmen den Geist der 90er-Jahre. Einfache Songstrukturen treffen auf klirrende Gitarren und einen treibenden Groove. Vergleiche zu frühen Darkthrone oder Arckanum sind nicht fehl am Platz. Fjällbrandts Vocals passen perfekt zu dieser Art von Metal. Sie sind harsch, böse und voller Emotionen. Man spürt das Herzblut, dass der Musiker in PANPHAGE gesteckt hat.

Herzstück und Highlight von „Jord“ ist aber „Skadinawjo“. Hier bricht die Folk- und Viking-Seite der Band durch. Der Song ist eine Hymne aus rauem Black Metal und einer heroischen Melodie, die Bilder von großen Schlachten und Heldentaten hervorrufen. Ganz großes Kino! Diese folkig-heroischen Melodien treten auch bei „Den Tyste Asen“ und „Osådda Skall Akrarna Vxa (Outro)“ verstärkt auf und verleihen dem Album eine gewisse Tiefe, die stellenweiße an Bathory erinnert.

Nicht verschwiegen werden darf aber, dass „Jord“ nicht einer gewissen Kauzigkeit und Verschrobenheit entbehrt. Man nehme nur den Übergang von „Skadinawjo“ zu „Den Tyste Asen“. Dieser ist extrem holprig und es scheint fast so, als wäre Fjällbrandt selbst überrascht gewesen, dass nun dieser Track kommt.  Auch die Promofotos sind mehr als nur kauzig. Fjällbrandt posiert darauf in einem Wald und trägt eine Sturmhaube, einen Hoodie und eine Adidas-Trainingshose. Trve ist anders.

Alles in allem ist „Fjord“ aber ein gelungenes Finale. PANPHAGE verabschieden sich mit einem Album, dass vor starken Old School Riffs, packenden Melodien und heroischen Momenten nur so strotzt. Und im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten Trve-Black-Metal-Bands der letzten Jahre, erzeugen PANPHAGE tatsächlich eine starke 90er-Stimmung. Schade, dass es das nun gewesen sein soll.

Wertung: 8.5 / 10

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