PATH OF DESOLATION sind ein relativ frisches Quintett aus der französischsprachigen Schweiz. Auch wenn die Musiker allesamt schon länger im Business unterwegs sind, stellt „Soaked Jester“ die erste Veröffentlichung der Band dar. Melodischer Death Metal steht auf dem Programm, welches sich hier mit den ersten drei Songs vorstellt.
Scheinbar wollte man sich in möglichst vielen Bereichen selbst rückversichern, jedenfalls scheute man keine Kosten, um an einen guten Sound zu kommen und zog bei Anna Murphy (Eluveitie) ein. Entsprechend gibt es am Klang auch nicht viel auszusetzen, transparent und druckvoll, wie man es mag.
Dies kann man von den Liedern allerdings nur bedingt behaupten. Startet die EP noch vielversprechend mit etwas Keyboard, einigen netten Melodien und einem latent aggressiven Level, baut man im Laufe der nicht einmal 15 Minuten gehörig ab. Der Groove, den man durchaus parat hat, geht im Verlaufe von „Soaked Jester“ ziemlich verloren mit dem negativen Höhepunkt von „The Word“, zu dem sich zu allem Überfluss auch noch ausgesprochen unpassende weibliche Vocals gesellen. Wenn man im Gesangsbereich etwas hätte tun wollen, wären vielleicht ein paar Dimensionen im männlichen Bereich nicht verkehrt gewesen. So hat Fronter Dave eine ordentliche Stimme, wenn es ans Gekreische geht, daneben wären ein paar cleane Einlagen sicher gut gewesen. So geht der Platte nicht nur die Luft aus, sie bleibt auch sehr uniform.
Insgesamt läuft es nicht gut für PATH OF DESOLATION. Bei nur drei Songs langweilig zu klingen und hinten raus an Qualität zu verlieren, ist schon eine Sache. Ein guter Tipp wäre eine kräftige Investition im Bereich Songwriting, damit man die vorhandenen technischen Qualitäten auch irgendwie auf die Scheibe bekommt. Als erstes Lebenszeichen ist „Soaked Jester“ noch ok, aber eine ganze Platte auf diesem Niveau bringt die Band keinen Schritt weiter.
Keine Wertung