Review Penitence Onirique – V.I.T.R.I.O.L.

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Black Metal

Mit den Veröffentlichungen von Bands wie Regarde Les Hommes Tomber, The Great Old Ones oder Pensées Nocturnes konnte sich das französische Label Les Acteurs De L’Ombre über die letzten Jahre als Garant für tiefschwarze, jedoch stets auf die eine oder andere Art und Weise spannende Musik aus Frankreich etablieren. Mit dem 2015 gegründeten Projekt PÉNITENCE ONIRIQUE steht nun der nächste Act in den Startlöchern, seinen Black Metal in die Welt zu tragen: Nach einem Bandcamp-Release im Mai erscheint deren Erstlingswerk „V.I.T.R.I.O.L.“ nun auch auf CD.

Fünf Songs und eine Spielzeit von 47:25 passen gut in das Muster, das man von den Bands im Black-Doom-lastigen Roster von Les Acteurs De L’Ombre gewohnt ist: Keiner der Songs auf „V.I.T.R.I.O.L.“ ist unter acht Minuten, und obschon das Album vornehmlich schnellen Black Metal vorzuweisen hat, klingen die Songs von PÉNITENCE ONIRIQUE doch von der Atmosphäre her düster und schleppend.

Das liegt vornehmlich am fies gekrächzten und doch langgezogenen Gesang von Diviciacos, der sich stark vom vergleichsweise weichen Instrumenten-Sound absetzt. Dass die Gitarren mit dem Schlagzeug in dieser Produktion zu einer dichten Soundmasse verbacken sind, sorgt ebenfalls dafür, dass das gefühlte Tempo der Musik weit unter dem tatsächlichen liegt.

Mit für die Songlängen vergleichsweise wenigen, dafür sehr melodiösen Riffs, denen durch unzählige Wiederholungen Ausdruck und durch hohe Singlenote-Läufe Prägnanz verliehen wird, verpasst Bellovesos seiner Musik zudem einen netten Oldschool-Touch im Stile klassischen schwedischen Black Metals – ob man diese Art Songwriting freilich atmosphärisch oder langweilig findet, ist nichts weniger als eine Grundsatzfrage, die jeder für sich selbst beantworten muss. So oder so tut es „V.I.T.R.I.O.L.“ definitiv gut, dass „Le Sel“ das Ganze zur Albummitte hin durch den vorsichtigen Einsatz von Cleangitarren etwas auflockert, bevor der Titeltrack und „Carapace De Famtasme Vide“ das Album gelungen, wenn auch überraschungsarm abrunden.

PÉNITENCE ONIRIQUE sind mit „V.I.T.R.I.O.L.“ zwar noch nicht so weit, mit den besten der Besten unter den Bands von Les Acteurs De L’Ombre mithalten zu können. Als erstes Lebenszeichen ist das Debüt dennoch ein starkes Signal, das den Vertrag mit dem Ausnahmelabel definitiv rechtfertigt. Man darf gespannt sein, was man von dem Duo noch zu hören bekommen wird – bereits jetzt können sich Fans von melodiösem und düsterem Black Metal mit „V.I.T.R.I.O.L.“ von den unbestreitbaren Qualitäten von PÉNITENCE ONIRIQUE überzeugen.

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Wertung: 7.5 / 10

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