Review Pityhole – Last Breath On Earth

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

Namedropping ist eine feine Sache, wenn man einem eher unbekannten Projekt Aufmerksamkeit sichern will. Ob das der Beweggrund war, warum sich Patrick Hanemann für das fünfte Album seines Projektes PITYHOLE Norman Lonhard an die Drums holte, darf bezweifelt werden, doch schadet es sicher nicht, dass der junge Mann auch für Triptykon die Stöcke schwingt. „Last Breath On Earth“ heißt der Output, auf dem das Duo sich nun verwirklicht hat.

Dabei wird schon anhand der Verteilung der Instrumente deutlich, dass PITYHOLE auch weiterhin das Baby von Patrick Hanemann ist, der neben Gesang und Gitarre auch für Bass und Synthies verantwortlich zeichnet. Projekte dieser Natur kennt man primär aus dem Black Metal, wo diese dann zumeist mit recht rudimentärer spielerischer Qualität gesegnet sind, was dann allerdings durch Begriffe wie trve oder cvlt als etwas Positives verkauft wird. Mit solchen Sorgen braucht der Hörer sich auf „Last Breath On Earth“ nicht herumzuschlagen, denn was die beiden Musiker hier abliefern ist von bester Qualität, spielerisch wie soundtechnisch.
Gut 50 Minuten Spielzeit verteilen sich auf elf Songs, die mit enormer Abwechslung punkten können. Denn während „I’m Awake“ sehr ruhig und gefühlvoll daherkommt – ganz klar der Ausreißer auf der Scheibe – ballert es an anderer Stelle, wie etwa während „Across The Cross“, oder groovt heftigst („I Spread My Wings“). „To Holy Ashes“ wiederum glänzt mit einer enorm spannenden Songstruktur und „On My Way“ vereint all die verschiedenen Stilelemente, derer sich PITYHOLE bedienen gekonnt, ehe „My World Is A Pig“ die Scheibe mit einer harten Death-Thrash-Melange beendet, während derer der Gesang sich in Debauchery-Gefilde vorwagt, immer angetrieben von einem gnadenlosen Double-Bass-Gewitter.
Das wirklich spannende an „Last Breath On Earth“ ist dabei der Umstand, dass es den beiden Herren gelingt, eine unheimliche Vielfalt an Einflüssen und Stilmitteln zu einer in sich stimmigen Mischung zu vereinen. Growls und Screams, Cleangitarren und harte Riffs, Modern Metal und Industrial, Tech-Death-Gitarrensounds, und, und, und. Was rein deskriptiv wüst und ungeordnet schient, wird von PITYHOLE zu einem organischen Ganzen verbunden.

Von Christoph Brandes soundtechnisch wunderbar in Szene gesetzt, ist „Last Breath On Earth“ ein tolles Album, das man jedem Fan von abwechslungsreichem Death und Thrash nur wärmstens empfehlen kann. PITYHOLE stehen für sehr gut gemachte Musik – hoffentlich sorgt das Namedropping für die gebührende Aufmerksamkeit.

Wertung: 7.5 / 10

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