Review Raging Speedhorn – Before The Sea Was Built

RAGING SPEEDHORN sind schon komische Vögel, da schmeißen die doch glatt vor 7 Jahren mit „Thumper“ eine „Alternative“ Single auf den Markt, dass der damaligen Jugend – zu der ich wohl auch zählte – das Hören und Sagen verging. ‚HORN (so der damalige nett gemeinte Kosename) hatten mit dem Song samt Video einen echten Knaller gelandet, das darauf folgende Album ging weg wie warme Semmeln. Dann aber wurde es ruhig um die Briten, Besetzungsänderungen und Stilwandlung bereiteten einige Schwierigkeiten und so mussten knapp 4 Jahre vergehen, um wieder aus der Versenkung aufzutauchen, 2005 erschien „How The Great Have Fallen“. Weitere Änderungen im Line-Up – die gravierendste im Gesangsbereich, aber auch Bass und Gitarre – ließen jegliche Hoffnung verblassen und ich persönlich hatte die Band abgeschrieben.

Ich war nicht ganz emotionslos, als die Promo vom neuen Longplayer „Before The Sea Was Built“ in meinem Postkasten vorzufinden war, das muss ich gestehen. Was mich aber erwarten würde, war mir in diesem Moment nicht klar, ganz und gar nicht. RAGING SPEEDHORN haben es abermals vollbracht den Stil zu ändern, von der alten Fanbase dürfte somit nicht mehr viel übrig geblieben sein. Die Band beschränkte sich einige Zeit lang auch darauf in Pubs und kleinen Clubs in Englang zu spielen – wen wundert die nicht vorhandene Medien-Präsenz also wirklich?Das neue Album bewegt sich also in einem anderen Metier als „How The Great Have Fallen“, und dieses wiederrum hatte nichts mehr mit den ersten Erfolgen der Band gleich. Leider gibt es zum neuesten Output nicht allzuviel Positives zu berichten, die Scheibe plätschert vor sich hin, macht höchstens als Hintergrund-Musik eine gute Figur. „Before The Sea Was Built“ ist eine Mischung aus Sludge, Rock, Alternative – es ist schwierig in Worte zu fassen, es sind einfach sehr viele Einflüsse. Cult Of Luna oder Isis seien als Bandnamen zu nennen, aber auch hier ist man weit von den Vorbildern entfernt. Anfangs hatte mich genau die Tastsache der enormen Anzahl an Einflüssen hoffen lassen, es mit etwas mehr Abwechslung zu tun zu haben, genauer gesagt hatte ich mir ein wahres Monstrum diesbezüglich erwartet. Aber Gegenteiliges trifft ein, der Großteil der Songs klingt recht ähnlich und äußerst monoton, die Geschwindigkeit der einzelnen Songs variiert kaum, Groove gibt es nur vereinzelt, so zum Beispiel in „Dignity Stripper“ – eventuell eines der seltenen Highlights der CD. Der lustlos wirkende und mit Effekten bestückte Gesang verbessert über die Länge der CD die Situation ebenfalls nicht, und die eigentlich kurz anmutenden 28 Minuten Spieldauer wirken mit jedem Mal Hören immer länger – zu lang. Diese Eintönigkeit zwingt mich dazu, die Scheibe vorzeitig aus dem Player zu nehmen. Schließlich musste ich mich aber noch dazu durchringen das Album einige Male komplett zu hören, an meinem Ersteindruck veränderte sich aber nichts mehr.

Viel mehr gibt es zu „Before The Sea Was Built“ nicht zu sagen, aus dem großen Pool aus immer wiederkehrenden Elementen gibt es kaum etwas, das wirklich zu begeistern weiß. Ich hatte mich kurz gefreut und mir ein starkes Album erhofft, aber diesem Wunsch ist die Band nicht nachgekommen. Sogar sehr deutlich nicht, man ist einfach viel zu weit von unterhaltsamer Musik entfernt und verliert sich in dem sehr eigenwilligem Mix aus oben genannten Genres. Bei aller Sympathie zu den Jungs, über die 50-Prozent-Wertung geht das hier einfach nicht hinaus – schade eigentlich, denn mit etwas mehr Einfallsreichtum wäre hier so viel möglich gewesen.

Wertung: 5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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