Review Rainbow – A Light In The Black

  • Label: Universal
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Hard Rock

„Unverhofft kommt oft“, so sagt der Volksmund. In diesem Falle trifft das definitiv zu, denn ein Grund, gerade jetzt ein Best-Of von RAINBOW zu veröffentlichen, ist nicht wirklich zu erkennen. Andererseits braucht es bei dieser Band wohl auch keinen triftigen Grund, besonders, da „A Light In The Black“ wirklich sehr opulent daherkommt.

Denn Universal hat sich nicht lumpen lassen und „A Light In The Black“ mit satten fünf CDs, einer DVD, einem Poster, dem Reprint eines Programmheftes und vielen tollen Fotos sowie einem 60-seitigen Booklet ausgestattet. In diesem wird die Geschichte RAINBOWs während ihrer Zeit bei Polydor, also von 1975 bis 1984, anschaulich beschrieben. Begleitet und umrahmt wird dieser Essay von diversen Live- und Promofotos (viele davon von Ross Halfin), sowie den Plattencovern und vielen Konzertflyern.
Herzstück von „A Light In The Black“ sind aber selbstverständlich die fünf Tonträger. Diese bieten einen umfassenden Überblick über das musikalische Schaffen RAINBOWS während ihrer Polydor-Jahre. Damit sind selbstverständlich, neben der einzigen Konstante Richie Blackmore, sehr viele Musiker zu hören, denn RAINBOW hatte ja stets etwas von einem Personalkarussell. Die prominentesten Bandmitglieder waren dabei wohl zweifelsohne Cozy Powell, Roger Clover und selbstverständlich Ronnie James Dio.
Zur Musik selbst muss man eigentlich nicht viel sagen, denn Klassiker bleiben nun einmal Klassiker. Sei es der vielleicht größte Hit der Band „Since You’ve Been Gone“, die Hymne „Long Live Rock ’n‘ Roll“, das mystisch angehauchte „Man On The Silver Mountain“ oder das grandiose „Stargazer“ – „A Light In The Black“ lässt keine Wünsche unberücksichtigt. Allerdings wurden hier nicht einfach lieblos irgendwelche Songs zusammengeklatscht, vielmehr hat man tief in den Archiven gegraben, um unbekannte oder bisher unveröffentlichte Versionen zu finden. Sicher werden Die-Hard-Fans von RAINBOW die meisten dieser Versionen (Demos, Rehearsal-Aufnahmen, Rough Mixes und Live-Aufnahmen) bereits auf irgendwelchen B-Seiten oder Bootlegs ihr Eigen nennen, für den gewöhnlichen Musikfan hingegen sind diese Varianten der Tracks durchaus neu und damit definitiv einen Hördurchgang wert.
Als Sahnebonbon gibt es obendrein noch eine DVD, die den Auftritt der Band auf der 1980er Ausgabe des „Monsters Of Rock“ enthält. Dass RAINBOW dieses Event als Headliner bestritten (u.a. spielten noch Saxon, die Scorpions und Judas Priest), verdeutlicht den Status, den die Band damals im britischen Rock innehatte und der ihr ja letztlich bis heute erhalten geblieben ist. Dummerweise gibt es von der Show allerdings „nur“ die BBCTV-Version, welche lediglich gut 29 Minuten lang ist. Zudem sind die Songs nicht in der Reihenfolge der ursprünglichen Setlist angeordnet, was ein wenig verwirrend wirkt. Allerdings zeigten sich RAINBOW hier von ihrer stärksten Seite und begeisterten ganz offensichtlich ihre Fans – ein Umstand, der sich auch gut 35 Jahre später noch einstellt, selbst wenn es bei dieser DVD noch Luft nach oben gegeben hätte.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die Verpackung der CDs bzw. der DVD – kommt der Essay in einem gebunden Booklet, das Programmheft auf Hochglanzpapier und die Box insgesamt im opulenten Buchformat daher, so waren für die Silberscheiben lediglich Papphüllen übrig – das hätte man sicher eleganter lösen können. Nichtsdestotrotz ist „A Light In The Black“ die Definition eines gelungenen Best-Ofs und für Fans der Band und des (britischen) Hard Rock im Allgemeinen ein Muss.

Wertung: 9.5 / 10

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