Review Ravage – Infernal Devastation

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Thrash Metal

Mit „Infernal Devastation“ legen die jungen Düsseldorfer (alle 5 sind zwischen 20 und 23 Jahren jung) ihre zweite Demo-CD mit einer Lautzeit von 26 Minuten vor. Bei Demo-CD darf man hier aber beileibe kein amateurhaftes Stück erwarten. Die Aufmachung ist von aussen und innen (Boklet mit Fotos und allen Texten) richtig gut gelungen, und musikalisches wird ein hammermäßiges Brett abgefeuert! An der Seite prangt zwar ein „thrash/death attack“, dem kann ich so aber nicht ganz zustimmen, den Death Metal scheint nur zeitweise bei den Vocals durch, denn wenn Jan Michels nicht gerade seine astreine Thrashstimme in der Kreuzung von Tom Angelripper und Mille Petrozza einsetzt wird in bester Chris Barnes Manier gegrowlt. Zum Glück aber setzt er mehr seine thrashigen Vocals ein, denn das Gegrunze passt nicht ganz so gut zu den Songs.

Wen es noch interessiert, welche Bands die Favoriten von den Machern sind: Auf den Fotos der Bandmitglieder im Booklet tragen sie u.a. Shirts von Malevolent Creation, Morbid Angel, Deicide und Six Feet Under.
Aber so death-lastig wie das vermuten lässt geht es ja wirklich nicht zu, der Anteil hält sich eher in Grenzen.
Stattdessen gibt’s ab der ersten Sekunde mit „Blasphemic War“ rasanten und heftigen Thrash Metal mit einer alles zersägenden Gitarrenfraktion, einem Schlagzeug das nach den Aufnahmen wohl in einer Klinik gelandet ist und einem absolut gelungenem Sound – hier sind alle Instrumente und die Vocals gleichberechtigt abgemischt, also optimal. Dazu kommt alles wunderbar dreckig aus den Boxen, was wunderbar zur Musik passt.
Neben dem schönem Geknüppel geht’s manchmal aber auch überraschend melodisch und ruhig zu, zum Beispiel gibt’s im Mittelteil von „Infernal Hate“ eine kurze, nahezu entspannende Phase, die sehr gut gelungen ist.

Instrumental und vor allem bei den Solos erinnert das ganze schon fast zwangsläufig etwas an Slayer, dass lässt sich aber kaum vermeiden. Geklaut scheint mir aber trotzdem nichts zu sein.
Sehr lustig finde ich den Schluss von „Days Of Devastation“, der dann nahtlos in „Totalravage“ übergeht. Als der Song langsam ausklingt, setzt ein Feuerwerk an Maschinengewehren- und Pistolenschüssen besteht ein, dass herrlich billig klingt und wohl aus einem „Command & Conquer“-Teil oder einem anderen Strategiespiel stammt.
„Infernal Devastation“ ist jedenfalls nichts für Weicheier, hier wird auf hohem Niveau geprügelt. Allen Fans der härteren Gangart kann ich nur wärmstens empfehlen, mal in das Ding reinzuhören. Unter TotalRavage.de kann man sich zwei der sieben Songs anhören und sich für schlappe 6 € die ganze CD ins Haus liefern lassen. Also wenn das kein Angebot ist!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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