Review Rebellion – Arminius: Furor Teutonicus

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

An REBELLION werde ich mich wohl, egal was passieren möge, immer erinnern. Das liegt an meinem ersten Kontakt mit der Band. Der fand seinerzeit auf einem Running Wild Konzert statt, wo REBELLION das Vorprogramm bestritten – aber als ich die Halle betrat, dachte ich, ich hätte es mit einer Grave Digger Coverband zu tun. Sowohl die Kompositionen als auch die Attitüde kamen der ehemaligen Stammband der Herren Uwe Lulis und Tomi Göttlich, die nun eben unter der Firma REBELLION (nicht umsonst der Titel eines sehr erfolgreichen Grave Digger Songs) weiter musizierten, sehr nahe.
Eine Frustband? Nun, der Gedanke lag damals nahe, heute, über 12 Jahre später, wäre er eher als unfair zu bezeichnen, obwohl die musikalische Nähe zur Gruppe um Chris Boltendahl auch ohne den 2010 ausgestiegenen Uwe Lulis noch immer ziemlich groß ist.

Der aktuelle Output beschäftigt sich nun mit der Schlacht im Teutoburger Wald, thematisch geradezu perfekt für eine Band, die sich dem Teutonenstahl verschrieben hat; es werden erwartungsgemäß auch keine Gefangenen gemacht, obwohl die CD mit „Rest In Peace“ eher gemächlich beginnt und mich positiv überrascht. Auch wenn das Riffing äußerst sparsam ausfällt, die Melodieführung und der eingängige Refrain können überzeugen. Auch das folgende flottere „Ala Germanica“ stimmt noch zufrieden, aber gleichzeitig wird klar: Das musikalische Material ist schon zur Gänze ausgebreitet.

Die Gitarren verausgaben sich an Riffs, die der Fan in der Form (und besser) schon zigmal gehört hat und auch wenn die Mitgröhl-Refrains durchaus ihren Reiz besitzen (bei „Breeding Hate“ oder „Furor Teutonicus“ funktionieren die Refrains bestens), sie werden doch recht schnell stumpf. Ähnlich ergeht es einem mit dem rohen, ungeschliffenen Organ des Sängers Michael Seifert – zu Beginn macht das noch Spaß und sorgt für die notwendige Härte, die so eine Schlacht zwischen Römern und Germanen eben mit sich bringt. Spätestens ab der Hälfte der Platte entfaltet das häufig ziemlich tiefe Gegurgel aber ein nicht zu unterschätzendes Nervpotential.

Da man sich schon konzeptionell festgelegt hat, hätte man zudem darauf achten sollen, dass nicht jedes Stück textlich in das gleiche Horn stößt – so werden dem Hörer allerdings Texte geboten, die sich mit einem Mindestmaß an Varianz zufrieden geben. Wer beim Hören des Albums jedes Mal, wenn das Wort „Germanica“ fällt, einen Schnaps trinken würde, wäre am Ende wahrscheinlich in Walhalla.

Fazit: „Arminius: Furor Teutonicus“ ist eine Genre-Scheibe durch und durch – und meiner Ansicht nach auch nur für Genre-Fans interessant. Wer bei dem Wort Teutonenstahl leuchtende Augen bekommt wie Obelix beim Anblick einer Phalanx Römer und wer sich generell dabei ertappt, dass er nach dem Schleifstein in seiner Jackentasche tastet, der darf auch hier mal reinhören.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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