Review Rhapsody Of Fire – Power Of The Dragonflame

Aus Italien kommt ja metalmäßig nicht gerade viel gutes. Hierzulande sind die bekanntesten Vertreter dann ja wohl Lacuna Coil und Rhapsody. Und die letzteren brachten nach „Legendary Tales“, „Symphony Of Enchanted Lands“ und „Dawn of Victory“ im März 2002 ihr viertes Album „Power Of The Dragonflame“ in die Läden. Mit „Holy Thunderfore” und “Rain Of A Thousand Flames”. Warum ich das hier jetzt alles aufzähle? Nun, ich freu mich nur immer wieder diebisch über die lustigen Titel – peinlicher und klischeebeladener als Manowar möchte ich schon fast sagen. Aber im Gegensatz zu Manowar haben Rhapsody mit Fabio Lione einen richtig guten Sänger.

Wie auch immer, das Intro „In Tenerbis“ markiert den Startschuss zu einem Feuerwerk, dass an Bombastik nicht zu überbieten ist. Rhapsody fasse ich ja auch immer gerne mit ;Eine Minute Einleitung und dann vier Minuten der Refrain im Loop’ zusammen, wenn’s ganz so schlimm ja doch nicht ist. Dennoch ersäuft hier alles im eigenem Bombast, und das ist gar nicht mehr schön. Hey, Bombast ist immer gut – aber nicht zu viel!

„The March Of The Swordmaster“ klingt mir teilweise sogar ein bisschen nach Manowar… instrumental und gesanglich gesehen meine ich natürlich, von lyrischer Seite her sind beide Parteien extrem klischeehaft und peinlich.
Die Chöre sind auf der ganzen Platte hier extrem breit gestreut und auch gut. Mein Lieblingssong hier ist „When Demons Awake“ – Fabio klingt hier so richtig schön böse, hier ist der Bombast auf ein Optimum gemäßigt und das Gaspedal wird voll durchgedrückt, ebenso werden die Chöre perfekt eingesetzt.

Instrumental gesehen haben es die Herren Turilli, Lotta, Holzwarth und Staropoli sowieso drauf, da besteht kein Zweifel. Alle sind ausgezeichnete Musiker, nur eben fehlt den Songs ein bisschen Zurückhaltung und ein großes Maß weniger an Verspieltheit, um wirklich gut zu sein.
Weitere einzelne Songs herauszuheben, wäre nicht gerade besonders sinnvoll, jedoch möchte ich noch ein Wort zum fast 20minütigem „Gargoyles, Angels Of Darkness“ verlieren. Erstmal ist das Akustikgitarren-Intro mit knapp über zwei Minuten viel zu lang geraten, und der Song hätte – wenn’s nach mir ginge – auf höchstens sechs bis sieben Minuten komprimiert werden sollen. Manche Passagen dauern hier irgendwie zu lange, Abwechslung gibt’s zwar genug, aber – irgendwie will mir der Song auch nach sehr häufigem Hören doch nicht so wirklich gefallen, weil auch viele unnötige Stellen drin sind. Die Musik von Rhapsody gibt aber einfach nicht den Stoff, um so ein monumentales Werk zu schaffen, dass dann auch noch das Zeug dazu hat, ein wirklicher Hit zu werden. Hier hätte man eher 3 eigenständige Stücke draus machen sollen, so geht mir das Teil eher auf die Nerven.

Insgesamt zwar instrumental top, aber ich finde nicht, was viele an Rhapsody finden – mir ist das teilweise einfach zu blöd und verspielt, da ziehe ich lieber wirklich guten bombastischen Metal wie Blind Guardian oder Edguy vor.

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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