Review Rotten Sound – Species At War (EP)

Zählt man die DVD-Veröffentlichung „Murderlive“, das Auftreten auf der „From Crust ‚Til Grind“-Compilation, die zahlreichen Singles, EPs, Splits und Studioalben zusammen, dann ist die vorliegende EP „Species At War“ das 18. Erscheinen auf einem Trägermedium seit der „Sick Bastard“ 7“ im Jahre 1994. Man kann den finnischen Grind-Ikonen ROTTEN SOUND somit wahrlich keine Untätigkeit attestieren, haben die Jungs darüber hinaus auch schon eine beachtliche Anzahl an Bühnenshows vorzuweisen. Der groovig-punkige Knattersound der Vierer-Combo wird von der Szene entsprechend abgefeiert, was sich auch mit „Species At War“ glücklicherweise nicht ändern wird.

2013 haben ROTTEN SOUND viel vor: Laut Promoschrieb soll es, bezogen auf Festival- und Tour-Auftritte, das intensivste Jahr seit Bestehen der Band werden, wonach es direkt wieder ins Studio gehen soll. Darüber hinaus lässt die Band zum 20-jährigen Bestehen Anfang des Jahres erneut ein infernalisch-chaotisches Brett von der Kette. „Species At War“ haut mordsmäßig rein – sechs Songs, acht Minuten und fünf Sekunden lang gibt es weder Erbarmen, noch Verschnaufpausen, noch machen ROTTEN SOUND irgendwelche Gefangenen. Qualität relativiert hier die leider viel zu kurze Spielzeit, und so knüppelt der erste Song „Cause“ sofort und ohne Umschweife in bester Highspeed-Manier alles und jeden nieder. Mit einem fast schon rockigen Einstieg präsentiert sich „The Game“, eine Mid-Tempo-Nummer, die nach 52 Sekunden endet und „War“ in den Ring schickt. Hier regiert punkiges Getrümmer, fast schon Hardcore-lastig geht es teilweise zur Sache, so auch in „The Solution“, welches sich in bester wilder Raserei verliert. „Salvation“ und „Peace“ runden die EP im Stile der vier vorherigen Songs ab – und lassen offene Münder und schmerzende Nacken zurück. Thematisch widmet man sich dem Grauen des religiösen und kulturell bedingten Krieges, soundtechnisch ist alles wie gehabt: Der Grinder wird sich pudelwohl fühlen, die punkigen Einsprengsel, der oftmals heftige Groove und die dezenten Death-Metal-Attacken frischen das rüde Geballer angenehm auf. Was die Produktion anbelangt, hat man auf einen organischen Sound gesetzt, der durch und durch zu überzeugen weiß, fernab von getriggerten Spielereien oder allzu klaren Tönen.

Man findet selten einen Output, der in acht Minuten alles gesagt hat – „Species At War“ ist einer dieser Kandidaten. Ob sich der Kauf lohnt, muss bei der kurzen Dauer allerdings dann doch jeder für sich selbst entscheiden. Der Grinder greift sicher bedenkenlos zu, denn ROTTEN SOUND haben es wieder einmal geschafft, authentisches Klangwerk der fiesesten Sorte zu kreieren, bei dem sicher keine Langeweile aufkommt, vorausgesetzt, man mag eben diesen Musikstil. Und dafür darf man die Jungs ruhig mal beglückwünschen.

Keine Wertung

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