Review Russell Allen – Atomic Soul

  • Label: InsideOut
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Hard Rock

Die Power-Prog-Metaller von Symphony X sind zwar vom Bekanntheitsgrad eher unterhalb von Dream Theater anzuordnen, nichts desto trotz genießt Sänger Russell Allen in der Szene völlig gerechtfertigt einen großen Namen. Somit ist neben LaBries “Elements Of Persuasion” “Atomic Soul” die zweite Soloscheibe eines bekannten Progsängers, die innerhalb eines Monats auf InsideOut Music erscheint. Von Konkurrenz sollte hier dennoch nicht die Rede sein. Die beiden Alben sind nämlich stilstisch nicht zu vergleichen. Während LaBrie sich für verproggten Melodic-Metal der härteren Gangart und “crunchy” Gitarren entschied, legt Russell Allen mit seinem Output ein typisch-klassisches Hardrock Album vor, wie es auch in den 70ern von Bands wie Black Sabbath oder Led Zeppelin erschien. Ergo: Ziemlich straighte, gut nach vorn groovende Mucke mit einprägsamen, trockenen Riffs. Auf den Punkt gebrachte Songs mit Hooklines, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf wollen – und dazu noch wunderbar zu den wärmeren Temperaturen passen.

Hervorgehoben werden sollte hier, dass Allen, wie es sich für ein Soloalbum gehört, so ziemlich alle Instrumente selbst übernommen hat. Lediglich für das Schlagzeug hat er Robert Nelson arrangiert. Ein paar Gastmusiker, natürlich auch vom Symphony X-Reigen, dürfen gelungene Soloparts beisteuern. Wer Romeo und Pinnella kennt, weiß, dass diese Namen für Qualität stehen. Allen selbst nimmt man hier sofort ab, dass dies sein musikalischer Ursprung ist – seine trockene, rauhe Stimme passt einfach perfekt zu den Arrangements. Zu dem Songmaterial an sich, muss nicht viel gesagt werden: Grundsätzlich findet sich hier kein Ausfall, hauptsächlich gibts den erwähnten Hardrock serviert. Das auch von Allen favorisierte “Voodoo Hand” würde ich hier als Anspieltipp empfehlen. Um die Sache interessant zu gestalten und vielleicht auch diejenigen Symphony X-Jünger zufriedenzustellen, welche mit Hardrock nicht allzu viel anfangen können, gibts mit “Gaia” und vorallem “We Will Fly”, das Allen seiner Ehefrau gewidmet hat, zwei hervorragende, epische Songs, die problemlos vom letzten Symphony X Album stammen könnten. Vorallem letzteres ist für mich als Proghead doch so etwas wie das absolute Highlight. Die intelligente Songstruktur, der atmosphärische Beginn, der hier mal sehr erhabene Gesang und das schöne Piano-Zwischenspiel dieses Songs stellen doch zumindest den musikalischen Höhepunkt der Scheibe dar. Im abschließenden Titeltrack vereint man dann auf nur drei Minuten als das, was Hardrock, Melodic Rock und Progrock ausmacht. Ein gelungener, rasanter Abschluss!

Für Rocker und Symphony X-Fans also die optimale Möglichkeit, sich die Wartezeit auf ein neues Album der Band zu verkürzen. 50 Minuten hervorragende Unterhaltung garantiert!

Wertung: 8 / 10

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