Review Sapiency – Fate’s End

SAPIENCY – die Weisheit – auf diesen Namen hört diese junge Melodic Death – Formation aus Frankfurt am Main. Ende 2009 wurde sie gegründet, Anfang 2010 wurde die erste Demo namens „Mercy“ auf den Markt gebracht, nun, gegen Ende des Jahres, das erste Full-Length-Album, das sich „Fate’s End“ schimpft. Ein schnelles Arbeitstempo, das hier an den Tag gelegt wird.

SAPIENCY haben es bereits zu diesem Zeitpunkt geschafft, einen durchaus gefälligen Stil zu etablieren: Der schielt erfreulicherweise nur bedingt in Richtung namhafter Vorbilder (einzig der cleane Gesang lässt den Hörer Parallelen zu Soilwork ziehen, fällt aber gleichzeitig deutlich rauher aus als man das zur Zeit gewohnt ist). Auch die Produktion, die für ein Debut überragend ausgefallen ist, trägt zur Eigenständigkeit dieses Albums bei. Sie könnte zwar ein bisschen basslastiger sein, hat aber dennoch genügend Ecken und Kanten, die die Klampfen wuchtig, aber doch nicht überproduziert erklingen lassen. Das passt sehr gut zu den dreckigen Growls von Agent Shredz, und bringt die Stärken von SAPIENCY gut zur Geltung: Dazu gehören brettharte Riffs, die fast schon an neuere Kataklysm (damit ist der das Album abschließende Kracher „Believe“ gemeint) und in ihrer Struktur mitunter auch an Metalcore(„Fate’s End“, sowie das sehr an einen neuen A Day To Remember-Song erinnernde „Leaving Me“) denken lassen. „Wake Up“ ist im Gegensatz dazu im Tempo gemächlicher, und stellt mit seinen im Refrain ein sehr helles Klangbild erzeugenden Gitarren auch eine (positiv herausstechende) Ausnahme auf dem Album dar. „Isolated“ und „Trapped“ bieten eigentlich nur genretypische Kost, ohne große Überraschungen. „Parachute“, welches sich genau in der Mitte des Albums befindet, ist aber nochmal so ein richtiges Highlight, das sich aus allen Anderen hier gebotenen Songs hervorhebt: Das melancholische Keyboard-Thema, die die Strophen umgebenden Grooves, und nicht zuletzt der intensive Refrain inklusive tollen Gesangs von Lars Bittner machen dieses Lied zu einem emotional packenden Erlebnis.

Alles in Allem bleibt ein überdurchschnittliches und für ein Debut in jeder Hinsicht mehr als überzeugendes Melodic Death – Album stehen, das vor Allem im Hinblick darauf, dass es in Deutschland in diesem Genre eher mau aussieht, erstaunlich facettenreich geworden ist, und Hoffnung und Lust auf mehr macht. Sieben Punkte, weil ich „Fate’s End“ aus dem Stehgreif dann doch keine überragende Langzeitwirkung voraussage. Für den Moment reicht’s aber allemal.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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