Review Sargatanas Reign – Bloodwork – Techniques Of Torture

  • Label: Regain
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Death Metal

Jawoll, endlich mal wieder eine Scheibe ganz nach meinem Geschmack! Sargatanas Reign nennt sich die noch recht unbekannte Fünfergruppe, die praktisch eine wiedervereinte Ex-Black-Metal-Kapelle darstellt, auf „Bloodwork – Techniques Of Torture“ jedoch technisch sehr anspruchsvollen Death Metal im Stile von Morbid Angel und Konsorten präsentiert, trotzdem aber ein völlig anderes Gesicht besitzt. Was mir sofort angenehm auffiel war zum Einen das stimmungsvolle Coverartwork und zum Anderen die wirklich klasse gewählte Produktion, die kein Instrument zu kurz kommen lässt und das technische Element noch mehr in den Vordergrund stellt. Keines der Instrumente klingt überproduziert oder zu glatt geschliffen, hier hört sich noch alles echt und unverfälscht, trotzdem aber nicht matschig oder schlecht an (Besonders positiv überrascht war ich vom gut hörbaren Bass, der bei den meisten Bands schnell untergeht und kaum mehr herauszuhören ist). Ein ebenfalls großer Pluspunkt ist das präzise und schnelle Getrommel Stefan Kronqvists, der auch bei der schwedischen Black Metal Band Angst die Felle kloppt.

Nach einem sehr stimmungsvollen und einfallsreichen, aber auch etwas kranken Intro geht es unmittelbar mit dem Titelsong los, der schon ein sehr gutes Bild des „neuen“ Stils der Gruppe zeichnet und alle in der Einleitung genannten Punkte darbieten kann. Technisch komplexer, abwechslungsreicher old-schooliger aber auch stellenweise sehr brutaler Death Metal mit vielen Breaks, Tempowechseln und Gitarrenspielereien. Bis auf den eher geschrieenen als gegrunzten Gesang, der manchen auch weniger zusagen könnte, fällt bisher alles nur positiv auf und man ist gespannt, ob es in diesem Stile – und vor allem so abwechslungsreich – weitergehen kann. Die Antwort ist eindeutig Ja. „Chaos Theory“, der nächste Song, bewegt sich eher im mittleren bis langsamen Tempo und wartet mit melodischen, fast unheimlich klingenden Gitarrenpassagen auf, „Sliver“ – einer der stärksten Songs – bietet groovig-thrashiges Geknüppel, ebenfalls mit melodischen Passagen und alles in Allem geht es in diesem Stile weiter, allerdings ohne dass man sich selbst kopiert. Mal etwas langsamer, mal etwas schneller, mal brutaler und mal melodischer. In Songs wie „Blindfolded“ und „Kevlar Throat“ zeigt das Quintett nocheinmal alle Stärken und nach etwas dürftigen 37 Minuten hat man ein wahrlich geniales Stück Death Metal hinter sich.

Zwar mag mancher nach dem ersten Hören noch etwas gelangweilt sein, allerdings entpuppt sich „Bloodwork – Techniques Of Torture“ nach und nach zu einem abwechslungsreichen Meisterwerk. Hier melodische Passagen, dort technisches Gefrickel und ein Drumming, das das Album zu einem kleinen aber (extrem) feinen Gesamtpaket abrundet. Freunde brutalen Death Metals sollten auch mal reinhören und für technisch anspruchsvolle Death Metaller sei dieses Album eine Empfehlung … Nein, ein Muss!

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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