Review Satyricon – Roadkill Extravaganza (DVD)

  • Label: Moonfog
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Black Metal

„A True Roadmovie“ lautet der Untertitel zu dieser ersten und bisher einzigen DVD aus dem Hause Satyricon. Zeitlich befasst man sich mit den Touraktivitäten im Jahre 2000, wo man hauptsächlich mit den Schergen von Pantera Teile der Welt unsicher gemacht hat. Dementsprechend bekommt man hier keinen Silberling mit ein paar Performance-Mitschnitten geboten, sondern einen authentischen und oft extrem amüsanten Einblick in das Leben auf Tour.
So sieht man Satyricon z.B. beim Blumenpflücken, betrunken oder im „Hitler Stadium“ (O-Ton Satyr: „When you see these buildings, these huge colossuses…when you see that TV-team…the whole fucking Hitler Stadium, you understand why Power Metal is still so popular in Germany“) – alles sehr lustige Sequenzen, die man am besten selber gesehen hat. Zwar alles nicht sonderlich „grim and frostbitten“, jedoch sicherlich ehrlicher als das Corpsepaint auch beim Kacken zu tragen. Neben den Namenspaten der DVD bekommt man zudem viele weitere Bekannte zu sehen: Erwähnte Pantera werden hauptsächlich durch Phil Anselmo vertreten, der sich als großer Freund der schwarzen Kunst erweist, aus „Cowboys from Hell“ auf der Bühne gern auch mal ein „Frost from Hell“ macht und zum Abschluss mit einem ohrenbetäubenden „Blashyrk mighty Ravendark“ von der Bühne marschiert. Außerdem sieht man einmal eine feucht-fröhliche Listening Session des Eibon-Projektes, welches aus Phil, Satyr, Fenriz von Darkthrone und Killjoy von Necrophagia besteht.
Zu sehen ist ebenfalls die norwegische Black Metal-Prominenz in Form von Darkthrone, Emperor oder Abbath von Immortal. Darüber hinaus frönt Shane Embury aka. „Messiah Marcolin“ von Napalm Death unverfroren dem Exibitionismus, der bekannte norwegische Fußballer Dan Eggen spielt Luftgitarre wie kein zweiter und der Soundtechniker Sunny Schweinburger wird namentlich von den anderen zurecht nur auf das „Schwein“ verkürzt.
Auch wenn das Tourleben wie gesagt klar im Vordergrund steht, kommt die Musik dabei nicht zu kurz: Immer wieder werden kürzere oder längere Live-Ausschnitte eingespielt. Diese beziehen sich zu einem beachtlichen Teil auf das damals aktuelle Album „Rebel Extravaganza“, angesichts solcher Perlen wie „Havoc Vulture“, „Tied in Bronze Chains“ oder „Filthgrinder“ sehe ich darin aber alles andere als ein Problem. Freunde früherer Tage werden außerdem ja auch mit Klassikern wie „Forhekset“, „Dominions of Satyricon“, „Hvite Krists Dod“ oder natürlich dem obligatorischen „Mother North“ beglückt. Hierbei gilt es allerdings zu bemerken, dass die Tonqualität eher mittelmäßig, wenn auch noch absolut vertretbar ist, was zu Beginn der DVD angemerkt und damit begründet wird, dass alle Aufnahmen direkt mit dem Mikrofon der filmenden Kamera entstanden sind und man sich weiteres Rumgewerkel gespart hat. Etwas sinnvoller wäre es vielleicht lediglich gewesen, wenn man zwischendrin auch mal das ein oder andere Stück komplett hätte sehen können, anstatt sich teilweise inhaltlich wiederholende Fragmente zu zeigen. Übrigens wird auch auf der Bühne ein fröhliches Miteinander zelebriert, so ist Herr Anselmo öfters bei „Havoc Vulture“ mit am Mikrofon, während Satyr ihn dafür bei „Revolution is my Name“ unterstützt.
Alles in allem ist es keine Leichtigkeit weitere Worte über diese DVD zu verlieren, ich kann lediglich betonen dass ich mich einerseits gut unterhalten gefühlt habe und andererseits musikalisch genauso auf meine Kosten gekommen bin. Schaut euch unbedingt Schlagzeug-Oktopus Frost beim Soundcheck an! Freunde von Satyricon bzw. der „Moonfog-Ideologie“, wie ich es definitiv bin, werden auf ihre Kosten kommen. Empfehlenswert!

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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