Review Satyros – A Day Of Rain

Es müssen nicht immer die großen Namen sein, die große Freude bereiten.
Diese Weisheit bestätigt sich ein weiteres Mal beim Hören von „A Day Of Rain“ der deutschen Black Metal-Newcomer SATYROS – dabei handelt es sich bei dem Werk eigentlich nur um eine 4-Track-Promo, mit der das Trio die Wartezeit auf den Nachfolger des 2007 veröffentlichten, selbstbetitelten Debüt-Albums zu überbrücken gedachte.

Denn obwohl „A Day Of Rain“ nur knappe 20Minuten Musik beinhaltet, bietet die CD doch weit mehr Abwechslung als so manches Album: Stilistisch irgendwo zwischen epischem Black Metal und melodischem Death Metal angesiedelt, zeigt jeder der vier Songs ein anderes Gesicht der Band, ohne dabei all zu weit von der Gesamtausrichtung abzuweichen – spätestens die richtige Anordnung der Songs auf dem kommenden Album sollte es wohl schaffen, einen guten Höhrfluss sicherstellen. Ob orientalisch angehauchte Melodien wie in „Purify“, elegante Melodieläufe, die stark an die Finnen von Insomnium erinnern („Moments Of Mine“), epische Keyboard-Teppiche („Traumhallen“) oder catchy Riffs („Lost In Gray“) – auf „A Day Of Rain“ ist eigentlich für fast jeden, der sich nicht gleich von gescreamten Vocals abschrecken lässt, etwas dabei.
Wirklich beeindruckend ist dabei vor allem die Professionalität, die die Band beim Songwriting an den Tag legt: Elegant gehen die Melodien ineinander über, die Songs sind komplex, jedoch nicht übertrieben progressiv: Angenehm nachvollziehbar entwickeln sich die Lieder und wissen mit ihrer in sich stimmige Atmosphäre zu überzeugen – und auch technisch haben es die Jungs durchaus raus, wie die Sololäufe im letzten Song beweisen – gute Gründe, warum man den Namen SATYROS besser im Hinterkopf behalten sollte, gibt es also genug.
Was bleibt zu sagen? Sicherlich, beim Sound kann man noch einiges verbessern, schallt „A Day Of Rain“ doch reichlich dünn aus den Boxen – aber hey, das war bei Dimmu Borgirs „Stormblåst“ auch nicht anders und trotzdem hat sich wohl kaum einer darüber beschwert…. Auch würde wohl ein echtes Schlagzeug nicht schaden, wobei man sagen muss, dass der Drumcomputer nicht sonderlich negativ auffällt – da haben größere Bands (ich sage nur: Agrypnie) schon ganz anderes verbrochen…

Da es sich bei „A Day Of Rain“ außerdem nur um eine Demo-CD handelt, kann man darüber guten Gewissens hinwegsehen – zumal die Songs allesamt auch auf dem Album vertreten sein werden, welches wohl in ein stärkeres Soundgewand gekleidet daherkommen wird. Um sich die Zeit bis zu dessen Release zu vertreiben, reicht die Qualität der Demo auf alle Fälle aus… und wem die 20Minuten zu kurz sind, dem sei an dieser Stelle noch das etwas traditioneller ausfallende selbstbetitelte Debütalbum ans Herz gelegt.

In diesem Fall ist es fast scháde, dass für EPs/Demos keine Punkte vergeben werden – deshalb an dieser Stelle eine umso deutlichere Kaufempfehlung an alle Freunde melodischen/epischen Schwarz- und Todesmetalls… ihre 5€ (plus Portokosten) ist die CD auf jeden Fall wert!

Keine Wertung

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