Review Savallion Dawn – The Charge

Erst im August 2002 war „The Charge“, das Debütalbum / Demo der Oldenburger Power Metaller Savallion Dawn, fertig, wurde es nicht mal ein Jahr später als „richtiges“ Album übers portugiesische Label Sound Riot mit zwei Bonustracks wiederveröffentlicht. Völlig zurecht haben die Norddeutschen diesen Plattenvertrag erhalten, das muss hier gesagt werden.

Sieht es doch beim deutschen Nachwuchs eher mau aus, was hochklassige Power Metal Truppen angeht, hat man es hier mit einem richtigen Underground-Highlight zu tun. Schon der Opener „Set Me Free“ besticht durch abgehtaugliche, melodische und hymnische Töne. In erster Linie fällt hier das außergewöhnliche Organ von Sänger Ernesto auf. Der Typ kommt aus Uruguay und klingt wirklich anders als der Großteil der mir bekannten Sänger dieser Richtung. Doch das ist hier absolut positiv zu werten, denn seiner Stimme hört man einfach gerne zu, da sie sehr angenehm wirkt, dazu bringt er auch einen ziemlich eigenen Stil mit sich.
Noch wichtiger sind hier jedoch die Leistungen an den beiden Gitarren. Hier werden immer hochmelodische Riffs abgefeuert, die nicht an Härte vermissen lassen und manchmal eingängig, manchmal auch recht sperrig sind. Zweistimmige Gitarren werden im Power Metal leider weniger oft und dann auch meist weniger beeindruckend eingesetzt, Savallion Dawn aber schaffen dies überraschend gut.

„Set Me Free“ verfügt schon über einen Killer-Chorus, doch auch das anfangs balladeske und dann in sich aufgehende „Down In Silence“ oder mein Favorit, dass schnelle und treibende „Onward“, entpuppen sich als wahre Metal-Hymnen mit Mit-Charakter und astreinen Ohrwurmqualitäten. Da muss einfach jedem Fan das herz aufgehen!Extra herausheben braucht man hier eigentlich keinen einzigen Song, da alles wirklich durchgehend hochklassig ist. Übrigens ist der Sound für eine deutsche Band auch nicht unbedingt typisch, Savallion Dawn klingen eher amerikanisch…

Da ich bisher nur positives geschrieben habe, muss ich aber auch noch ein bisschen was bemängeln. Der Gesang ist teilweise etwas unvorteilhaft abgemischt, da müsste man die Stimme noch etwas besser betonen. Auch die Drums könnten druckvoller sein, aber mit dem Plattenvertrag in der Tasche kann da bei der nächsten Scheibe sicher noch einiges rausgeholt werden beim richtigen Budget!
Zum Abschluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass Savallion Dawn hier zwar der wohl beste deutsche Power Metal-Newcomer der letzten Jahre mit Edge Of Thorns sind und hier noch wahnsinnig viel an Potential drinsteckt, dass man noch nicht ausgeschöpft hat. Hier kann eine ganz große Nummer heranreifen!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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